Mittwoch, November 08, 2017

Gene Palma




Vor einigen Wochen habe ich die Autobiographie des ehemaligen Kraftwerk-Musikers Karlheinz Bartos gelesen. Der war 1975 als Schlagzeuger und Vibraphonist mit Kraftwerk auf deren erster USA-Tournee unterwegs gewesen und unter anderem in New York City aufgetreten. Dort in der Umgebung des Times Squares schaute er sich die Performance eines Straßenmusikers an, den er ein bis zwei Jahre später in Martin Scorseses Film "Taxi Driver" wiedererkannte. 




Obwohl der Auftritt von Gene Palma in Taxi Driver vergleichsweise kurz ausfällt, scheint er doch Eindruck hinterlassen zu haben und das nicht nur bei Karl Bartos oder mir. Ein guter Grund, dem New Yorker Straßenmusiker-Original einen kurzen Beitrag hier im Blog zu widmen.

Nachfolgend sehen wir einen kurzen Ausschnitt aus Taxi Driver. Dem Taxifahrer Travis Bickle ist es gelungen, seine Angebetete Betsy zu einem gemeinsamen Kinobesuch zu überreden und führt sie zum Times Square aus, wo sich damals zahlreiche Kinos befanden. Allerdings nicht nur die normalen, sondern auch die mit den Ferkelfilmen. Auf ihrem Weg zum Kino passieren die beiden Gene Palma, der dort auf dem Bürgersteig seine übliche Trommler-Performance vorführt. Anschließend verschwinden die beiden in dem Pornokino "Lyric" an der 42nd Street. 





Gene Palma war vor allem in den 1970ern und 1980ern als Straßenmusiker in New York City präsent und führte  seine Schlagzeugübungen auf der Straße oder in U-Bahn-Stationen vor.
















Dabei hat er wohl nur in den warmen Monaten als Straßenmusiker gearbeitet, was sich nachvollziehen lässt, denn wer kann schon stundenlang an freier Luft Schlagzeug spielen, wenn die Temperaturen um den Gefrierpunkt kreisen. In den Wintermonaten hat sich der Straßenmusiker dann mit gewöhnlichen Tätigkeiten seinen Lebensunterhalt verdient.

Es ist unklar, ob Gene Palma noch lebt. In einem Kommentar zu dem oben veröffentlichten Filmausschnitt habe ich gelesen, dass er bereits 2005 verstorben sein soll. Dank Taxi Driver wurde ihm bereits zu Lebzeiten ein kleines Denkmal gesetzt, das bis heute die Erinnerung aufrecht erhält.



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