Samstag, Juli 14, 2007

Edisons Filmexperimente in den 1890ern

Kapitel 71

Da wir gerade mit dem letzten Kapitel bei sehr frühen Filmen aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts angekommen sind, bleiben wir doch einfach in dieser Umgebung, gehen nochmal ein paar Jahre zurück und landen in den Labors / Studios von Thomas Alva Edison, der neben einigen weiteren Pionieren in Europa (Lumiere, Gebr. Skladanowski) daran arbeitete, vor der nächsten Jahrhundertwende noch schnell das Wunder der bewegten Photographie Wirklichkeit werden zu lassen.

Der Ort, an dem diese Arbeiten stattfanden, dürfte West Orange (New Jersey) gewesen sein. Die Black Maria, das frühe Filmstudio Edisons, wurde dort 1892 errichtet. 1901 kam noch ein in der Bronx gelegenes Studio auf dem Dach eines Hauses dazu.
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Monkeyshines (1890)

1888 begann der Erfinder William Dickson, sich im Auftrage Edisons mit den Arbeiten über die Aufnahme und Wiedergabe "bewegter Bilder" zu beschäftigen. Edison schwebte ein Gerät ähnlich seines Phonographen zur Aufzeichnung von Sprache und Musik vor. Daher entwickelte Dickson einen Prototypen des Kinetographen, bei dem die einzelnen Bilder auf einem Zylinder aufgenommen und von diesem wieder abgespielt werden konnten. Im November 1890 fertigte er seinen ersten Film, "Monkeyshines", in dem er seinen Assistenten Fred Ott filmte. Es dürfte sich bei diesem Streifen um einen der ersten Filme der Welt handeln. Zu erkennen ist allerdings noch recht wenig, heute würde man das avangardistisch nennen.


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Dickson Greeting (1891)


Der erste mit einem Kinematographen hergestellte Film war der nur wenige Sekunden dauernde Streifen "Dickson Greeting", in dem sich der Erfinder William Dickson verneigt und den Hut zieht. Die erste öffentliche Vorführung für eine Besuchergruppe in Edisons Laboratorien ist für den 20.05.1891 belegt.






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Newark Athlete (1891)

Ebenfalls im Jahr 1891 wurde dieser Turner aufgenommen, vermutlich in den Monaten Mai/Juni.







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The Dickson Experimental Sound Film (1895)

William Dickson hat bereits in diesem äußerst frühen Entwicklungsstadium des Films an der Synchronisation von Bild und Ton gearbeitet. Um 1894 experimentierte Dickson mit Filmaufnahmen und synchronisiertem Ton und produzierte so die ersten Tonfilmaufnahmen, die damals allerdings über das Experimentierstadium nicht hinauskamen (der Film wurde später von Walter Murch restauriert und als Dickson Experimental Sound Film veröffentlicht). Wenn man bedenkt, dass es noch 35 Jahre gedauert hat, bis der Tonfilm seinen Durchbruch hatte, ist dieses sehr bemerkenswert.


Weitere Infos jetzt im englischen Original: The Dickson Experimental Sound Film is a film made by William Dickson in late 1894 or early 1895. It is the first known film with live-recorded sound and appears to be the first example of a motion picture made for the Kinetophone, the proto-sound-film system developed by Dickson and Thomas Edison. (The Kinetophone—consisting of a Kinetoscope accompanied by a cylinder-playing phonograph—was not a true sound-film system as no attempt was made to synchronize image and audio throughout playback.) The film was produced at the "Black Maria," Edison's New Jersey film studio. There is no evidence that it was ever exhibited in its original format. Newly digitized and restored, it is the only surviving Kinetophone film.The movie features Dickson playing a violin into a recording cone for an off-camera wax cylinder. The melody is from a barcarolle, "Song of the Cabin Boy," from Les Cloches de Corneville (literally The Bells of Corneville; presented in English-speaking countries as The Chimes of Normandy), a light opera composed by Robert Planquette in 1877. In front of Dickson, two men dance to the music. In the final seconds, a fourth man briefly crosses from left to right behind the cone. The running time of the restored film is seventeen seconds; the accompanying cylinder contains approximately two minutes of sound, including twenty-three seconds of violin music, encompassing the film's soundtrack. After its restoration in 2000, the Dickson Experimental Sound Film was selected for inclusion in the United States National Film Registry.

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Die vermutlich ersten Filme der Welt haben zwar nichts mit New York zu tun, aber da wir gerade dabei sind, habe ich sie auch noch mal angehängt.

1888 - Roundhay Garden Scene

Der früheste bekannte Zelluloidfilm wurde von Louis Aimé Augustin Le Prince 1888 aufgenommen. Ort der Aufnahme war der Garten der Whitley Familie in Oakwood Grange Road, Roundhay, einem Vorort von Leeds in Großbritannien, möglicherweise am 14.10.1888.



1888 - Traffic Crossing Leeds Bridge

Dieses ist Louis Aime Augustin Le Prince's zweiter bekannter Film, abgefilmt auf Papierstreifen, ebenfalls im Oktober 1888 entstanden. Es haben nur photographische Kopien bis heute überlebt. Die Brücke von Leeds wurde wegen der dort mit Sicherheit vorhandener "Action" als Motiv gewählt.

Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/William_K._L._Dickson

http://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Le_Prince

http://www.acmi.net.au/AIC/MAGIC_MACHINES_4.html

2 Kommentare:

  1. Anonym2:06 AM

    Toller Beitrag, man findet selten so "frühes" Material

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  2. Vielen Dank. Ich freue mich, dass mittlerweile bald drei Jahre alte Beiträge auch noch immer ihre Leser finden. Leider habe ich festgestellt, dass nicht mehr alle Filme funktionieren. Das gehört bei youtube dabei, dass hie und da mal ein Urheberrechtsverstoß geahndet oder einfach auch nur ein Video von demjenigen gelöscht wird, der es eingestellt hat.

    Wer es nicht abwarten kann, sollte vielleicht mal selbst bei youtube sein Glück versuchen, normalerweise tauchen diese Filme immer wieder auf.

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