Vor einigen Tagen bin ich nach zweijähriger Pause mal wieder zu dem Photostream des amerikanischen Unternehmers und Photographen Nick DeWolf zurückgekehrt. Heute folgt der dritte Teil, bei dem wir erneut in den Oktober des Jahres 1970 zurückreisen.
Teil 1: http://nygeschichte.blogspot.de/2013/12/nyc-by-nick-dewolf-october-1970-part-1.html
Teil 2: http://nygeschichte.blogspot.de/2013/12/nyc-by-nick-dewolf-october-1970-part-2.html
Der Photostream von Nick DeWolf: http://www.flickr.com/photos/dboo/
Nick DeWolf hier im Blog: http://nygeschichterucksack.blogspot.de/2011/11/nick-dewolf-1928-2006.html
Wir starten mit einer Serie von Bildern, die in einem kleineren New Yorker Park aufgenommen wurden, der aber nicht namentlich bekannt ist. Es könnte zum Beispiel der Washington Square in Greenwich Village sein, es ist aber auch jeder andere kleinere Park denkbar. Interessant finde ich hier, wie die Interaktion zwischen den Menschen festgehalten wurde, insbesondere zwischen dem Gitarrenspieler und dem Mädchen mit der Puppe.
Dann kehren wir erst mal wieder zum Times Square zurück, dort, wo Nick DeWolf während seines Aufenthalts in New York wahrscheinlich sein Hotel hatte und deshalb auch häufiger dort in der Umgebung herumgeknipst hat. Hier hat er eine Straßenverkäuferin eingefangen, die mit Plastikblumen zu handeln scheint.
Diesen Andenken-Shop hatten wir im ersten Teil schon mal. Es gibt wieder Peace-Zeichen, Freiheitsstatuen, Empire State Buildings, Bierkrüge und jede Menge Schlüsselanhänger.
Auch in diese Spielhölle hatten wir damals schon mal einen Blick geworfen. Neben den gewohnten Ballerspielen gibt es dieses Mal auch einen vorsintflutlichen Flugsimulator zu bewundern:
Wer mehr über den "Sega Jet Rocket Flight Simulator" aus dem Jahr 1970 erfahren möchte, kann sich hier schlau machen, es gibt auch ein Video des Geräts in Aktion zu sehen:
Dann haben wir hier ein Paar, das am Straßenrand Zeitungen verkauft:
Die nächste Station zeigt Straßenmusiker vor dem Metropole Cafe. Mehr dazu nach den Bildern.
Das Metropole Cafe war ursprünglich ein Jazz Club, der sich in der Nähe der Kreuzung Broadway / 48th Street, also nur ein kleines Stück nördlich vom Broadway befand. Nachdem Jazz ab der zweiten Hälfte der 1960er dort nicht mehr auf dem Programm stand, passte sich der Club an die Entwicklung der Umgebung an und präsentierte stattdessen Damen, die ihre Klamotten fallen ließen. Daher auch der Hinweis "ENDLESS GOGO" unter dem Eingang.
Ich habe noch ein paar schöne alte stimmungsvolle Bilder vom Metropole Cafe aus anderen Quellen entdeckt, von denen ich noch ein paar dazwischen schieben möchte, bevor es weiter geht im Text.
Nach dem kleinen Exkurs geht es weiter auf den Spuren von Nick DeWolf. Was aber gar nicht so einfach ist, weil die nun folgenden Bilder nicht erläuternd beschriftet waren. Es gab nur den allgemeinen Hinweis, das hier das Straßenleben in Greenwich Village festgehalten wurde. Bei den ersten zwei Bildern hatte ich aber direkt Glück bei der Recherche.
Auf dem ersten Bild ist nämlich eine wichtige Information über den Entstehungsort abzulesen:
Und mit der Information, dass das Bild wohl irgendwo an der 7th Avenue in Greenwich Village entstanden ist, bin ich dann mal auf die Suche gegangen und hatte direkt am ersten Landepunkt mit dem Google Street View Glück. Entstehungsort ist der Sheridan Square.
Der Betrachter des Fotos steht also auf der Ostseite der 7th Avenue und blickt die Christopher Street in westliche Richtung hoch. Markante Blickfänger wie das Hochhaus im Hintergrund, die kleine Kirche auf der rechten Seite und der Tabakladen im Vordergrund sind bis heute erhalten geblieben.
Bei dem nachfolgenden Foto habe ich den Entstehungsort auch in etwa ausfindig gemacht. Das könnte auf einer Straße namens "Waverly Place" entstanden sein:
Und auch das Szenario auf diesem Foto habe ich wiederentdeckt. Dieses Mal stand der Fotograf auf der 6th Avenue, der Avenue of the Americas. Vor dem "Tempel" kreuzt eine Straße namens "Washington Place".
Kurz vor dem Schnittpunkt der Greenwich Avenue mit der 6th Avenue dürfte dieses Bild entstanden sein:
Direkt hinter dem Sprint um die Ecke sind wir vor kurzem erst gewesen, als wir auf den Spuren von Tante Dorothy unterwegs waren:
Dieser Ort hier hat sich selbst verraten: 378 Avenue of the Americas am Kreuzungspunkt mit Waverly Place. Heute ist die informative Mauerbeschriftung aber verschwunden.
Weitere Entstehungsorte habe ich nicht mehr finden können. Dafür gibt es aber noch einige Eindrücke aus dem Village vor 43 Jahren und von den Menschen, die dort die Straßen bevölkerten.
Und mit dieser jungen Dame, die Nick wohl so interessant fand, dass er einmal mit der Kamera drumherumgepirscht ist, endet der dritte Teil unserer Zeitreise in das New York der ganz frühen 1970er.
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