Sonntag, Mai 27, 2012

Mortimer Drucker




Einer Person, an die ich vermutlich seit zehn oder mehr Jahren nicht mehr gedacht habe, widme ich diesen Beitrag: Mortimer Drucker, bekannter unter Mort Drucker. Wer wie ich in den frühen 1970ern geboren ist und vielleicht auch das eine oder andere MAD-Heft in den Händen gehalten hat, dürfte jetzt ein Licht aufgehen. Denn Mort Drucker war einer der wichtigsten Macher des Mad Magazines, vor allem bekannt durch seine Parodien auf aktuelle Kinofilme.

Wie viele andere am MAD-Magazin beteiligte Zeichner hat auch Mort Drucker seine Wurzeln in New York City. Er wurde dort am 22. März 1929 in Brooklyn geboren, besuchte dort die High School und lernte auch seine Ehefrau Barbara kennen, mit der er später nach Long Island zog. Seit den frühen 1950ern arbeitete er als freischaffender Künstler, seit 1956 auch für das Mad Magazine.



Die Legende behauptet, dass sein Gedächtnis, insbesondere seine Erinnerung an Gesichter so gut gewesen sein soll, dass er einen Film nur einmal ansehen musste, um die entsprechenden Parodien verfassen zu können. Wenn das zutrifft, dann könnte man den Mann schon fast als ein Genie bezeichnen.




An den Filmparodien von Mort Drucker haben sich auch unter den Mad-Lesern die Geister geschieden, manche fanden sie einfach nur scheiße, andere fanden sie richtig gut. Und für einige war es auch die einzige Gelegenheit, um aktuelle Filme kennenzulernen, weil man noch nicht in einem Alter war, in dem man regelmäßig ins Kino gehen konnte.










Etwas neuer dürften diese Zeichnungen hier sein:






Aber nicht nur im Mad Magazine war Mort Drucker tätig, auch an anderer Stelle findet man seine Karikaturen wie die des damaligen U.S.-Präsidenten Ford. Und gelegentlich landeten seine Zeichnungen auch auf dem Titelblatt des Time Magazines.






Etwas ungewöhnlicher war dann schon der Ausflug ins Thrash-Metal-Gebiet. Für das Album "State of Euphoria" von Anthrax zeichnete Mort Drucker das Motiv für die Albumrückseite.




Zuletzt noch ein kurzer Film, der den Zeichner wohl ziemlich aktuell in der Gegenwart vor einem Green Screen während eines Interviews zeigt.







The Great Gatsby (2012)



Erstaunlich, die goldene Ära der 1920er scheint im Moment gerade mächtig hip zu sein. Nach Boardwalk Empire wird demnächst schon wieder ein Kunstprodukt auf den Markt gespült, das in diesem Jahrzehnt verankert ist.



Ich habe den Trailer zu Baz Luhrmans "The Great Gatsby", der nächste Weihnachten als 3-D-Film in die Lichtspielhäuser gelangen wird, gerade eben bei den Bowery Boys entdeckt. Und der Trailer verspricht Bilder des historischen New Yorks, die sicherlich den einen oder anderen Blogleserpuls höherschlagen lassen, auch wenn jeder weiss, dass sie computergeneriert sind. Ob die Gebäude alle an der richtigen Stelle sind und tatsächlich auch in den historischen Kontext des Jahres 1922 passen, habe ich jetzt nicht geprüft, der Originalbeitrag setzt sich mit dieser Frage kritischer auseinander. Ich freue mich einfach nur, wenn mal wieder das alte New York im Kino zum Leben erweckt wird.

Hier ist der Beitrag bei den Bowery Boys:


Ich habe selbst mal ein paar Vidcaps gezogen als Appetitanreger. Der Trailer folgt dann im Anschluss am Ende des Beitrags.






Ich sehe schon wieder Luftschiffe über New York. Waren die damals eigentlich obligatorisch am Himmel über Manhattan oder warum tauchen die sowohl hier als auch bei Boardwalk Empire auf? Die Brücke, die hier überquert wird, ist die Queensboro Bridge, die über die Insel Welfare Island (oder war es Blackwell's Island, heute jedenfalls Roosevelt Island) von Queens nach Manhattan führt.






Wenn es in das historische New York geht, darf der gute alte Times Square natürlich auch hier nicht fehlen. Die Reklamen links (z.B. Robin Hood mit Douglas Fairbanks) könnten in die Zeit passen. Das Hotel Astor daneben trägt hier den Namen Hotel Sayre. Das nächste Bild stammt von einer sehr kurzen Kamerafahrt über das nächstliche New York. Ob das höchste Gebäude im Bild das Woolworth Building ist (höchstes Gebäude in NYC von 1913 bis 1930), kann man auf die Schnelle nur erahnen. Es müsste aber mit Blick auf die Brüchen im Hintergrund links eines jener Gebäude sein, die man zwischen dem Hochhaus in der Mitte und den Brücken ebenfalls weit im Hintergrund sieht. Stellt sich nur die Frage nach der Identität des Hochauses in der Mitte. Es könnte der Metropolitan Life Tower am Madison Square Park sein. Oder hat jemand noch eine andere Idee?



Zuletzt noch die Bilder einer Verfolgungsjagd unter einer Hochbahntrasse. Ob das hier tatsächlich auch in New York spielt, erschließt sich aus dem Kontext des Trailers nicht, es könnte aber auf dem New Yorker Stadtgebiet gewesen sein.





Ich hoffe, dass uns der richtige Film noch mehr historisches Bildmaterial von New York City gönnen wird. Ich bin jedenfalls gespannt. Hier ist jetzt noch der Trailer:


Little Wonder Records



Eine weitere Reise in das Woolworth Building, dieses Mal mit den Ohren. Auf der Wikipedia-Seite über das WB hatte ich vor einiger Zeit gelesen, dass die Schallplattenfirma Columbia Records bzw. früher mal "Columbia Phonograph Company" 1913 in das neuerrichtete Gebäude eingezogen war und dort auch ein Aufnahmestudio unterhielt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Woolworth_Building


"At the building's completion, the Woolworth Company occupied only one and a half floors of the building, but, as the owner, profited from renting space out to others, including the Irving Trust bank and Columbia Records. Columbia Records had moved into the building in 1913 and housed a recording studio in it. In 1917, Columbia made a recording of a dixieland band, the Original Dixieland Jass Band in this studio."


Vom Columbia-Studio im Woolworth Building habe ich leider bisher keine Bilder auftreiben können, wohl aber eine Aufnahme aus dem Columbia Studio im Haus Nummer 102-104 W 38th Street, die auf die Jahre 1914-1915 datiert ist und eine Vorstellung ermöglicht, unter welchen Bedingungen damals Musikaufnahmen stattfanden.




Jetzt zurück zu den Little Wonder Records: "This is a very good record recorded in 1917 and the artist is not listed, as was the case with most Little Wonder Records. I've got many of these, but the sound quality on some is just not good enough for recording. I will try to add as many as I can. This is played on my Strand floor model victrola. Here's some interesting background information about these great little records. Little Wonder Records was a United States record label from 1914 through 1923. Little Wonders were manufactured by the Columbia Phonograph Company, and were distributed exclusively by Henry Waterson (the business partner of Irving Berlin) in their early years (1914-1916) -- an arrangement that has only recently been discovered as the original contract stipulated that both parties were to keep this relationship a secret. Artists are generally uncredited on Little Wonder labels, which simply give recordings such general attributions as "band", "tenor", "quartette", or "accordion solo".
http://www.youtube.com/watch?v=s5aY212F8kk





Hier ist die Passage im Begleittext, die darauf schließen lässt, dass diese Musikaufnahme 1917 im Studio im Woolworth Building entstanden sein könnte:

"There is some controversy about whether Little Wonders were made by artists who recorded for Columbia. One account says that recording artists would visit the Little Wonder recording studio on one floor of the Woolworth Building before or after making records at the Columbia studio on a higher floor of the same building. And there has been some speculation that the masters for Little Wonders were actually warm-up balance checks recorded as tests at the beginning of Columbia recording sessions; if such tests happened to record a usable performance, they would be leased to Little Wonder. However, court papers from an early lawsuit between Waterson and Victor Emerson indicate that performers were paid separately and specifically to record for Little Wonder records."


Noch mehr über die Little Wonder Records: "Little Wonders were lateral-cut single sided 5½ inch gramophone records. The records contained only about 1½ to 2 minutes of music. The small size of the discs (together with the cherubic face on later versions of the label) has led some record collectors to incorrectly assume that Little Wonders were made as children's records; they were actually made for the general audience looking for low-priced recordings. The records retailed for ten cents each, some of the lowest priced recordings available at the time. This price point revolutionized popular recorded music, making it possible for everyday people to purchase and listen to music other than live performances. The audio fidelity is average to slightly above average for the time, with rather narrow grooves (best played with a smaller stylus than contemporary discs). Millions and millions of these records were sold, principally through many 5 & 10 cent department store chains of the time and through Sears & Roebuck catalogs. Among the noted artists of the day whose performances were released (uncredited) on Little Wonder include Al Jolson, Gene Greene, Wilbur Sweatman, Billy Murray, Vernon Dalhart and the Louisiana Five. Little Wonder # 339, "The Camp Meeting Jubilee" by a male vocal "quartette", issued in 1916, contains the lyrics "We've been rockin' an' rolling in your arms / Rockin' and rolling in your arms / In the arms of Moses." This is believed to be the first use in an audio recording of the phrase "rock..and roll..", albeit in the context of a religious spiritual rather than its later secular use."

http://www.littlewonderrecords.com/index.html
http://imustfindatlantis.blogspot.de/2009/12/little-wonder-big-noise.html




Samstag, Mai 26, 2012

Inside the Woolworth Building - The Movies



Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und das kam so: Alex ist es gelungen, die Videos, die seine Freundin während des Aufenthalts im Woolworth Building 2008 aufgenommen hat, rechtzeitig in das weltweite Netz hochzuladen. Die ergänzen in wunderbarer Weise die bisherigen Beiträge, vervollständigen sie teilweise auch, insbesondere, was das Innere der Turmspitze angeht. Einige wenige auf den Fotos nicht gesehene Schauplätze kommen hinzu.  Ich habe mich mit Alex kurzgeschlossen und wir sind uns darüber einig, dass wir keine zwei bis drei Wochen mehr warten wollen, bis wir das bewegte Material nachreichen. Also, dann will ich auch nicht mehr lange einen vom Pferd erzählen. Los gehts:


VIDEO 1 - Woolworth Building - Lobby




Zum Nochmalnachlesen: die Folge über die Lobby des Woolworth Buildings




VIDEO 2 - Woolworth Building - Roof 29th floor




Zum Nochmalnachlesen: die Folge, die sich auch mit dem Dach des Anbaus auf Höhe des 29. Stockwerks befasst



VIDEO 3 - Woolworth Building - Walk to the Top




Zum Nochmalnachlesen: die Folgen, die sich mit dem Weg durch die Turmspitze zur Aussichtplattform hinauf und mit der Aussichtsplattform selbst befassen:



So - nun kennt Ihr auch die bewegten Bilder. Wie geht es jetzt weiter mit der Inside Woolworth - Serie? Dazu habe ich zwei Antworten.


Erstens: Alex und ich werden wie angekündigt in zwei bis drei Wochen nochmal ein Interview führen und uns dann nochmal über Einzelheiten aus den Videos unterhalten. Zugleich eröffne ich in diesem Zusammenhang auch interessierten Bloglesern die Möglichkeit, Fragen an Alex zu stellen. Entweder über die Kommentarfunktion am Ende des Posts oder über eine E-Mail an schaedeliof@yahoo.com .

Aus dem Material mit Leserfragen und Fragen zum Video werden wir dann noch eine vierte Folge zusammenstellen.


Zweitens: Außerdem werde ich in Kürze noch einen Sidespin zu "Inside the Woolworth Building" eröffnen, denn das Material aus dem Inneren des Gebäudes ist noch nicht erschöpft.


Das bisher angesammelte Material über das Woolworth Building findet Ihr hier:


P.S.: Wem die Videos gefallen haben und wer zugleich über eine Google- oder eine YouTube-Kennung verfügt, der könnte vielleicht kurz mal rüberspringen zu den Videos und ein "Gefällt mir" oder einen Kommentar für Alex und seine Freundin hinterlassen. Danke.
Lobby: http://www.youtube.com/watch?v=C0C4yWQvRXA
Dach: http://www.youtube.com/watch?v=01Ub8e080-8
Spitze: http://www.youtube.com/watch?v=9DV2e2ZvnRQ

Far Far Away again



Von einem Foto, das in New York City entstanden soll, hat vermutlich jeder eine feste Vorstellung, wie es ungefähr aussehen müsste. Bei vielen Fotos sieht man daher auch ohne geübtes Auge meist auf den ersten Blick, dass es sich um Bilder handelt, die in New York City aufgenommen worden sein könnten. Ich bin in der Sammlung des Museums der Stadt New York auf eine Reihe von Bildern gestoßen, bei denen das nicht der Fall ist. Und die möchte ich nun hier vorstellen. Ich verzichte zunächst wieder auf die obligatorische Bildbeschreibung, dieses wird dann später bei der Spurensuche nachgeholt. Erstmal die unkommentierten Bilder, die alle von hier stammen:
http://collections.mcny.org/


Teil 1
http://nygeschichte.blogspot.de/2012/05/far-far-away.html















Bilderquelle / picture source: http://collections.mcny.org/
Karten / maps: http://gis.nyc.gov/doitt/nycitymap/
Street View: Google maps

Dann schauen wir uns die Schauplätze mal an, an denen diese Bilder entstanden sind, zugleich auch wieder eine Reise durch Raum und Zeit, allerdings dieses Mal nicht in Lower Manhattan.


Madison Avenue and 55th Street, showing street construction, ca 1875, from the collection of the museum of the city of New York


Dieses Foto, das ungefähr 1875 entstanden sein soll, zeigt am ehesten die Spuren der Weltmetropole, auch wenn es hier eigenlich von der Bebauung her noch recht dörflich oder kleinstädtisch aussieht. Ungewöhnlich ist dagegen die Straßenführung wie vom Reißbrett, hier sieht man "The Grid", das straffe Straßengitter, das im frühen 19. Jahrhundert über einen Großteil der Insel Manhattan gezogen wurde.

Wir befinden uns hier südöstlich vom Central Park, einen Straßenblock östlich der 5th Avenue, einen Straßenblock westlich der Park Avenue. Dank der Bildbeschriftung wissen wir, dass die Straße, die von unten links nach oben rechts führt, die Madison Avenue ist und das im Vordergrund im rechten Winkel die East 55th Street abzweigt. Das gibt den entscheidenden Hinweis, wir schauen von Südosten her auf das Szenario, die nächste Straße, die im Hintergrund die Madison Avenue kreuzt, ist die East 56th Street, die Kirche steht an der East 57th Street.




Schauen wir jetzt mal in die Gegenwart. Ganz lässt sich das Foto mit dem Street View nicht rekonstruieren, da der Fotograf sich damals auf irgendeinem höheren Gebäude befand, aber ich habe alternativ mal die markanten Kreuzungspunkte an der Madison Avenue abgeklappert.




Hier stehe ich nun im Prinzip am Bildrand links unten vor der Kreuzung 55th / Madison Ave und blicke mal hoch in den Himmel.




Und jetzt der Blick nach vorne auf die Straße, auf die Kreuzung:




Eine Kreuzung weiter nördlich, 56th Street und Madison Ave.




Und zuletzt noch der Blick auf den Standort, wo im Ausgangsbild rechts oben die Kirche an der Nordostecke der Kreuzung 57th Street und Madison Avenue stand:





NÄCHSTES BILD



Private houses of our next alderman, ca 1895, from the collection of the museum of the city of New York




Zu diesem Foto kann ich leider nicht viel sagen, da die Bildbeschreibung in Bezug auf den Standort zu spärlich ausgefallen ist. Ungefähr 1895 soll es aufgenommen worden sein, auf dem Hügel sieht man offenbar das private Anwesen eines Stadtrates bzw. eines, der es werden wollte oder ggf. schon gewählt aber noch nicht in sein Amt eingeführt war.



NÄCHSTES BILD



Hugo V Sass, Madison Avenue between 95th and 96th Streets, October 1891, from the collection of the museum of the city of New York




Das nächste Foto führt uns wieder zurück an die Madison Avenue, nun begeben wir uns aber zum einer Position 40 Straßenblocks weiter nördlich als beim vorletzten Bild. Die Aufnahme entstand im Oktober 1891 und zeigt ein Haus, das an der Madison Avenue zwischen der 95th und der 96th Street stand.




Wir befinden uns nur einen Straßenblock östlich vom Central Park und von der 5th Avenue. Wir sind auch überhaupt nicht weit von einem Ort entfernt, den wir im Zusammenhang mit der Drehortsuche zum Film "Leon der Profi" schon zweimal aufgesucht haben.




Schauen wir jetzt mal in die Gegenwart, die Karte oben deutet ja schon dezent an, dass hier kein schlichtes Farmhaus mehr zu erwarten ist wie anno 1891.




Hier sehen wir den Blick nach Norden die Madison Ave hoch mit der 95th Street im Vordergrund.




Was mich interessiert, ist das Gebäude vorne rechts. Also mal über die Kreuzung und dann um 180 Grad gedreht, wieder die 95th Street im Vordergrund, nur jetzt der Blick hinunter nach Süden. Links sehen wir nun eine schloss- oder burgähnliche braune Fassade. Dahinter verbirgt sich laut Karte (allerdings in einem anderen Gebäude auf dem Straßenblock) :


(Google Maps)




Ich gehe die Madison Ave noch ein paar Schritte weiter hinauf, bis ich Richtung Süden auf die Kreuzung mit der 96th Street schaue. Der Blick auf die einstige Farm, dieses Mal von Norden aus.





NÄCHSTES BILD



Pleasant Avenue and 116th Street, ca 1900, from the collection of the museum of the city of New York




Noch mehr ländliche Ansichten bietet diese Aufnahme, die etwa zurzeit der vorletzten Jahrhundertwende, also um das Jahr 1900 entstanden ist. Zumindest hat damals die Sonne geschienen an der Ecke Pleasant Avenue und 116th Street.




Wie man sieht, befinden wir uns dieses Mal nordöstlich des Central Parks im Osten von East Harlem und in der Nähe vom East River (eine ganze Menge Geoste, stelle ich fest). Die Pleasant Avenue ist eine sehr kurze senkrecht im Straßengitter angeordnete Straße.




Auch hier lässt die Gegenwartskarte vermuten, dass von dem Bauernhof von vor 110 Jahren nichts mehr übrig geblieben ist. Und dahinter führt auch so weit oben in Manhattan noch Franklin D. Roosevelt sein Drive vorbei.




Schauen wir mal wieder auf das Jetzt und Heute an der Ecke Pleasant Ave und 116th Street.




Natürlich weiss ich auch hier wieder nicht, von welcher Seite sich der Fotograf damals dem Schauplatz angenähert hat. Also müssten wir mal einen klassischen Rundumschlag machen. Hier haben wir den Blick von Süden her die Pleasant Avenue hinauf, es kreuzt von links nach rechts die 116th Street.




Jetzt begeben wir uns auf die andere Seite der Kreuzung und blicken die Pleasant Ave vom Norden her in Richtung Süden hinunter.




Hier habe ich mal eine 90-Grad-Wendung vollzogen und stehe jetzt auf der 116th Street, es kreuzt die Pleasant Avenue und der Blick geht nach Osten.




Was fehlt jetzt noch? Genau, der Blick über die 116th Street vom Osten her gen Westen. Wo der Bauernhof auf dem Ausgangsfoto einst gestanden hat, wissen wir immer noch nicht, aber eine der vier Ecken dürfte es gewesen sein.






NÄCHSTE und LETZTE BILDER:



West Side of Montgomery Avenue just north of 174th Street, May 30 1923, from the collection of the museum of the city of New York




A barn looking south west from 176th Street and corner of Montgomery Avenue, Montgomery House beyond, May 30 1923,
from the collection of the museum of the city of New York




Looking northeast form intersection of Pinehurst Avenue and Northern Avenue, March 23 1923, from the collection of the museum of the city of New York





Bei diesen drei Aufnahmen, die alle in der ersten Jahreshälfte 1923 entstanden sind, stehe ich vor einem Problem, ich kann nicht genau lokalisieren, wo die Bilder aufgenommen wurden. Denn die Montgomery Avenue und die Northern Avenue, die in den Bildbeschreibungen genannt werden, findet man auf Karten aus der Gegenwart nicht mehr. Entweder sie wurden umbenannt oder sie sind städte- bzw. brückenbaulichen Maßnahmen zum Opfer gefallen. Deshalb kann ich nur noch ungefähr beschreiben, wo die Bilder aufgenommen wurden:

blau: 174th Street   -   rot: 176th Street   -   fuchsienfarben: Pinehurst Avenue




Ich habe da noch eine Idee, die NYCityMap bietet ja auch die Möglichkeit, ein Luftbild von 1924 aufzurufen, also nur ein paar Monate nach den Fotografien oben entstanden. Mal schauen, was dieses uns verrät (wohl keine Straßennamen, aber vielleicht etwas anderes). Wo die einzelnen Schauplätze gewesen sein könnten, muss sich dann mal jeder selbst zusammenreimen.