New York City, die Stadt der Superlativen, hat in ihrer Geschichte schon zahlreiche spektakuläre Events auf ihrem Gebiet stattfinden lassen. Eines hat sie bisher allerdings noch nicht geschafft: den Zuschlag für die Veranstaltung der Olympischen Spiele zu erhalten. St. Louis, Los Angeles, Atlanta, Lake Placid - die Vereinigten Staaten haben schon einige Male die Olympischen Spiele auf ihrem Territorium stattfinden lassen. Aber die Hudsonmetropole war bisher glücklos, wenn sie sich als Austragungsort beworben hat.
So war man in der ersten Hälfte der 2000er mit erheblichen Aufwand angetreten, um die Spiele 2012 ausrichten zu dürfen. Wie wir aber alle aus unserer göttlichen Perspektive heraus wissen, hat London seinerzeit das Rennen gewonnen. Hier sind noch ein paar Artefakte aus jener Zeit.
Nicht wundern wegen des Motivs unten rechts, diese Broschüre wurde bereits 2001 veröffentlicht und musste später sicherlich noch überarbeitet werden:
Diese Karte verdeutlicht, wie die Durchführungsorte für die einzelnen Sportarten auf dem ganzen Stadtgebiet verteilt werden sollten, so dass sich die Veranstaltung nicht nur auf Manhattan und das an der Westseite gelegene / geplante Stadion konzentriert hätte, sondern auch Brooklyn, Queens, die Bronx und Staten Island und sogar New Jersey etwas vom Kuchen abbekamen. Das Olympische Dorf war an prominenter Stelle am Übergang von Queens zu Brooklyn geplant und gegenüber von Midtown Manhattan. In der südlichen Nachbarschaft auf der anderen Seite des Newtown Creeks stehen heute die Außenkulissen der Fernsehserie "Boardwalk Empire".
Für den Traum von Olympia 2012 wurden geschätzte 35 Millionen Dollar ausgegeben, vermeldet die New York Times:
http://www.nytimes.com/2014/05/16/sports/new-york-discusses-reviving-olympic-aspirations-for-2024.html
Die New York Times hatte auch Mutmaßungen angestellt, was mit Manhattan passieren würde, wenn sich die Stadt nach der verlorenen Schlacht um die Sommerspiele nun für die Winterspiele bewerben würde. Hier die künstliche Downhill-Piste im Central Park:
Und hier haben wir eine Eisschnelllaufstrecke den Broadway hinunter vom Madison Square Park bis zum Battery Park:
Skispringen findet am Bryant Park statt, oberhalb der ehrwürdigen New York Public Library.
Und der Standort für den Eiskanal ist natürlich - wo sonst anders - am Times Square:
Erstaunlicherweise habe ich ansonsten keine Olympia-Bewerbung von New York City in der Vergangenheit entdeckt. Ich habe alle Sommerspiele abgeklappert bis hinunter in das frühe 20. Jahrhundert, aber New York City tauchte in den Endrunden nicht auf. Wenn jemand Gegenteiliges weiß, bitte einen Kommentar hinterlassen.
Irgendjemand hatte eine Facebook-Gruppe gegründet, um für einen erneuten Anlauf 2020 zu werben. Der Zuspruch über die Social Media hielt sich dann aber vergleichsweise in Grenzen:
Die Olympischen Spiele haben dennoch in der Vergangenheit von New York City ein paar Spuren hinterlassen. Bei den Bowery Boys habe ich Bilder einer Parade in Südmanhattan im Umfeld des Rathauses entdeckt, die 1908 stattfand, um die Athleten willkommen zu heißen, die an den vierten Olympischen Spielen der Neuzeit in London teilgenommen hatten.
picture source: Library of Congress
Auch nach den fünften Olympischen Spielen der Neuzeit in Stockholm 1912 gab es wieder einer Parade für die Athleten. Man erkennt hier auch den Schnittpunkt von 5th Avenue und Broadway am Madison Square als Ort, an dem die Parade vorbeiführte. Zeitlich befinden wir uns ein gutes Vierteljahr nach dem Untergang der Titanic.
Das amerikanische Männer-Schwimmteam an Bord der S.S. America vor der Abreise zu den olympischen Spielen 1924 in Paris:
Turmspringen 1936 in Astoria, Queens. Ich nehme an, hier handelte es sich um Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Berlin.
Dave Albritton und Jesse Owens vor der Abreise nach Berlin im Hotel Lincoln:
Majorie Gestring war mit 13 Jahren die jüngste amerikanische Olympionikin und 1936 die jüngste Goldmedaillengewinnerin (Springen vom 3-Meter-Brett).
334 Athleten an Bord der S.S. Manhattan verlassen Amerika und begeben sich auf den Weg zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin.
Jessie Owens noch an Bord bei seiner Rückkehr aus Berlin:
Ticker Tape Parade am Broadway 1936 für die zurückkehrenden Athleten.
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