Sonntag, Mai 08, 2016

12 St. Mark's Place

Edmund Gillon, Einigkeit macht stark, ca 1975, from the collections of the museum of the city of New York


Im Augenblick pflüge ich mich gerade Stück für Stück durch das sehr interessante Buch "Das deutsche New York" von Ilona Stölken, das ich bisher nur sehr empfehlen kann. Dort bin ich gestern auf ein sehenswertes Überbleibsel von "Little Germany" gestoßen, dem einstigen von deutschen Einwanderern geprägten Viertel auf der Lower East Side von Manhattan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

google maps


Der Weg führt uns zur St. Mark's Place", einer von Ost nach West verlaufende Straße. Entscheidend ist ein Abschnitt nordöstlich vom Cooper Square, zwischen der Third Avenue im Westen und der Second Avenue im Osten gelegen.



Wir steigen vom Westen her in die St. Mark's Place ein, dort wo die East 8th Street hinter der Kreuzung der 3rd Avenue in die St. Mark's Place übergeht. 



Jede Menge Bäume und Geschäfte säumen zunächst die beiden Straßenseiten von St. Mark's Place...




...weiter östlich erhöht sich dann die Zahl der Wohnhäuser und wir kommen näher zum Zielobjekt, das sich auf der rechten Straßenseite befindet.




Dank der deutschsprachigen Fassadenornamente ist Nummer 12 St. Mark's Place unschwer als Zeitzeuge jener Ära zu erkennen, als dieses Viertel noch Little Germany war.






Die Deutschen und ihre Schützenvereine - eine unendliche Geschichte. Und so innig, dass sie dieses Steckenpferd auch mit über den Teich in die neue Welt mitgenommen haben. Und so ist es gekommen, dass die Deutsch-Amerikanische Schützengesellschaft 1888 an der St. Mark's Place ein Gebäude hat errichten lassen, inklusive einem Schießstand im Keller. Außerdem verfügten die Räumlichkeiten auch über eine Gastwirtschaft und eine Kegelbahn, also fast alles so wie in Good Old Germany. 

Eine frühe Photographie findet sich in King's berühmten Handbook von 1893, in dem viele zeitgenössische Gebäude aus New York City zu Beginn der 1890er dokumentiert wurden, darunter auch das Haus der Deutsch-Amerikanischen Schützengesellschaft. 




Im Bromley-Stadtatlas von 1899 ist bei 12 St. Mark's Place sogar "GERMAN HALL" vermerkt. 






In den folgenden Jahrzehnten haben sich die Photoapparate wohl eher auf andere Motive konzentriert. In den 1970ern wurden dann von 12 St. Mark's Place wieder Aufnahmen gefertigt.








Edmund Gillon, German American Shooting Society, ca 1975, from the collections of the museum of the city of New York


Dank erfolgreicher Renovierungsarbeiten bieten 12 St. Mark's Place und seine Umgebung heute ein recht erfreuliches Erscheinungsbild. 






Links:

http://lehmstedt.de/stoelken_ny.htm

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