Ich kann mich noch so einigermaßen an die Zeit erinnern, als "Susan - verzweifelt gesucht" im Kino lief, damals war der Film natürlich böse dadurch belastet, dass Madonna da mitspielte. In meiner Reihe über New York-Filme, die ich vor einigen Wochen mit Jacobs Ladder eröffnet habe, möchte ich heute mal diesen Fim wieder in Erinnerung rufen.
Ästhetisch, modisch, musikalisch - er ist unzweifelhaft eiin hunderprozentiges Kind der 1980er. Im Mittelpunkt steht eigentlich auch nicht Madonna, sondern Rosanna Arquette. Die leider schon länger keinen prägnanten Auftritt mehr hatte. Der letzte der mir einfällt, ist die stark gepiercte Dealer-Frau in Pulp Fiction.
Aber es gibt eine Menge New York zu sehen: die oberflächlichen und gelangweilten New Yorker, die den vermögenden Gesellschaftsschichten angehören und ihr höhepunktfreies Leben. Ein kleines schmutziges Vaudeville-Theater irgendwo am Broadway, in dem eine chaotische und unfreiwillig komische Show geboten wird, begleitet von einem kauzigen Showorchester aus lauter alten Zauseln. Der Battery Park in einer Optik, die mit der heutigen auch in Details nicht mehr deckungsgleich ist. Die Wohnung von Aidan Quinn, ein etwas schmieriges, aber interessantes Loft, das vermutlich in SoHo zu finden war. Eine Disco mit Punk-, New Wave- und Industrialpublikum. In der dann aber realistischerweise Madonna-Musik gespielt wird. Und im dem Zahnärzte, U-Bahnen, Friseure, Taxis, Punkmusiker, geklauter ägyptischer Schmuck, Second Hand Läden, Filmvorführer und Badewannenverkäufer vorkommen. Und ein New York, das sicherlich nicht mehr so drecking rüberkam wie jenes der 1970er. Das aber noch weit von dem polierten New York entfernt war, welches man heutzutage größtenteils antrifft.
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