Sonntag, August 05, 2018

Comparing Old and New



Ich habe gesehen, dass die wunderbare Facebook-Gruppe "Dirty Old 1970's New York" in den letzten Wochen wieder einiges Bildmaterial gestreut hat, deshalb hake ich mich da mal ein und baue eine neue Folge der Reihe "Comparing Old and New".



Als erstes Foto habe ich direkt eine harte Nuss erwischt. Denn bis auf die Info, dass es ca. 1972 in Harlem aufgenommen wurde, ist nichts weiter bekannt. Und in den Kommentaren bin ich bisher auch nicht fündig geworden, was den Aufnahmeort angeht. Aber die Kulisse mit dem Geschäft für harten Alkohol (LIQUORS) rechts, der Bar "DUKE'S INN" links und der Luden-Karre im Vordergrund ist schon großartig. 

Irgendjemand hat auch diese Musik als Untermalung gepostet und ich nehme den Vorschlag einfach mal auf für alle, die möchten: 




Bei dem Auto soll es sich um einen Dunham Cadillac Eldorado handeln, Baujahr zwischen 1968 und 1973, zum mutmaßlichen Zeitpunkt der Aufnahme also ein noch ziemlich neues Auto. Das ist genau das richtige Auto, wenn man ein hohes Maß an Bescheidenheit sein Eigen nennt und dieses auch gut sichtbar nach außen tragen möchte.

Diese Photos eines anderen Exemplars der selben Autogattung hat der Betreiber von Dirty Old 1970s New York vor ungefähr 10 Jahren aufgenommen:





Tja, leider drehen sich die 150 Kommentare zu dem Foto um alles mögliche von Gangster-Autos über Zuhälter ("pimpin ain't easy") bis hin zu French Connection und Shaft, aber irgendwie hat sich bisher keiner die Frage gestellt, wo das Foto entstanden sein könnte.

Wenn man sich das Duke's Inn ansieht, dann entdeckt man eine vierstellige Hausnummer an der Fassade, die allerdings nur schwer zu entziffern ist. Vierstellig deutet meiner Meinung nach auf eine Avenue oder den Broadway hin, denn die horizontalen Straßen in Manhattan dürften nicht so lang sein, dass sie auf vierstellige Hausnummern kommen, erschwerend kommt auch noch die Teilung in West und Ost ab der Fifth Avenue hinzu.



Ich war allerdings weder mit Suchen nach "Duke's Inn" noch nach "Weill's Liquors" erfolgreich. Das einzige, was ich noch entdeckt habe, war eine Erwähnung desselben  Photos auf einer anderen Webseite:
http://www.thedrive.com/vintage/323/please-look-at-this-cadillac-in-seventies-harlem

Und in der Version dort war oben rechts möglicherweise derjenige erwähnt, der das Photo aufgenommen hat. Nämlich der amerikanische Photograph Anthony Barboza:
https://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Barboza

Das könnte durchaus passen, denn Barboza hat seine Kamera bevorzugt auf Motive gerichtet, die aus der Welt der dunkelhäutigen Bevölkerung Amerikas stammten.

Zumindest ist dieses Photo, das vermutlich während der Abenddämmerung auf den Straßen von Harlem entstanden ist, sehr stimmungsvoll und transportiert eine Menge von dem damals herrschenden Zeitgeist.



Das nächste Photo habe ich ausgewählt, weil wir ebenfalls im Moment so einen strahlend blauen Himmel haben. Zeitlich ist es am Ende der 1970er einzusortieren. Camilo Jose Vergara soll das Bild 1980 aufgenommen haben und zwar an der Kreuzung 149th Street und Prospect Avenue.

Ich kann mich nicht erinnern, ob wir im Zuge dieser Serie schon mal in der Bronx gelandet sind, wenn ja, nur sehr selten. Dieses Mal ist es aber der Fall, die die 149th Street und die Prospect Avenue treffen im Stadtteil Bronx in New York aufeinander.

google maps


Über den Bruckner Expressway kommt man nahe an dem Ort vorbei, wenn man vom JFK Airport aus New York in nördliche Richtung über die Interstates 278 und 95 verlässt, um nach Boston oder Maine hinaufzufahren.



An der individuellen Gestaltung dieses Ortes sind nicht nur die 149th Street und die Prospect Avenue, sondern noch eine Handvoll weiterer Straßen beteiligt, die hier im Umfeld aufeinandertreffen.



Die Kulisse ist aber schon aus der Luft so eindeutig, dass man gar nicht bis auf die Straße runtermuss, um auszumachen, wo der Photograph 1980 gestanden haben könnte, um das Ausgangsfoto aufzunehmen.




Der nachfolgende Google Street View gibt ganz gut die Perspektive wieder, die beim Ausgangsfoto gewählt worden war.




Ok - in dem Gebäude im Vordergrund werden jetzt keine Bankgeschäfte mehr getätigt, sondern es wird nach Südstaatenart gekocht und serviert (Popeyes - Louisiana kitchen). Und die Alkoholkranken in der Umgebung haben sich wohl auch verringert, denn der überdimensionale Hinweis, der vor knapp 40 Jahren an der Häuserwand im Hintergrund prangte, ist mittlerweile mit einem freunlichen Braun überstrichen worden.

Ein historisches Photo, das in dieser Umgebung aufgenommen wurde, habe ich gefunden. Es stammt ungefähr aus dem Jahr 1922 und wurde vom Southern Boulevard aus entlang der 149th Street aufgenommen.



Wenn ich das alles richtig zusammen kombiniert haben sollte, dann müsste das 2014 dort so ausgesehen haben:




Photo Nummer 3 führt uns zurück nach Manhattan und tief hinein in die 70er und ins West Village.



Nicolai Canetti soll die Aufnahme 1976 gefertigt haben, auf der Christopher Street mit Blick nach Osten, dort, wo die Bedford Street mündet.

Ich möchte mal einen Kommentator zitieren, der ganz gut beschreibt, was man hier sieht, nämlich die Hauptversammlungsort für schwule Männer zur damaligen Zeit in New York.

"For those who seem so bewildered about why there aren’t more women in this photo... Christopher Street, at that time, was THE main street for gay men to gather, hang out, and cruise for meeting up. In this photo, it must be a slow day because at times (quite often) the sidewalks would be teeming with crowds... primarily gay men. In fact, I’m pretty sure the guy on the far right of the photo is in the doorway of a gay bar, which is still there today. This block was a very busy gay thoroughfare. That’s why there aren’t more “ladies” (🙄) in the photo."

Damit wäre das schon mal geklärt.

Der Aufnahmeort befand sich westlich vom Washington Square und auch westlich von der 6th Avenue und der 7th Avenue.




Die Bedford Street ist nur ein kurzes Sträßchen im Westen von Greenwich Village, die Christopher Street dageben führt ein ganzes Stück durch den Westen von Manhattan und kreuzt dabei zahlreiche Straßen und Avenues. Vor einigen Jahren gab es hier im Blog schon mal eine Mini-Serie über die Christopher Street, die sich genauer mit Geschichte und Verlauf auseinander gesetzt hat.



So sieht es dort unten heute aus, rechts im Vordergrund befindet sich die Mündung der Bedford Street in die Christopher Street, der Blick zeigt wie auf dem Ausgangsfoto in östliche Richtung.



Zum Aufnahmeort müssen wir aber noch etwas tiefer in die Christopher Street hinein. Als Orientierung dienen die hellen gemauerten Bögen in der historischen Fassade und die Feuertreppe am Gebäude rechts daneben.



Und die finden wir hier:



Dahinter finden sich an der richtigen Stelle auch die etwas moderneren und höheren Gebäude:



Zurück zum Ausgangsfoto. Das Element im Bildausschnitt unten rechts ragt immer noch auf den Bürgersteig, um vor einer Kellertreppe zu schützen.





Links im Ausgangsfoto sieht man den Eingang des "duff's" Dabei handelte es sich um ein italienisches Restaurant. Die New York Times schreibt in ihrer Ausgabe vom 26.07.1971, "Christopher Street - From Farm to Gay Center", dass das Duff's zu den Orten entlang der Christopher Street gehörte, an dem sich Gay (homosexuell) und Straight (heterosexuell) mischten.
https://www.nytimes.com/1971/07/26/archives/christopher-street-from-farm-to-gay-center.html




Das Duff's müsste sich im Erdgeschoss des Gebäudes mit der hellen Feuertreppe befunden haben, an der heute die Regenbogenfahne hängt.



Diese und die Regenbogenfahnen auf der gegenüberliegenden Straßenseite deuten darauf hin, dass sich zwischen 1976 und heute noch nicht soviel an der Christopher Street verändert hat, was die Bewohner angeht.



Also, als Nicolai Canetti 1976 sein Foto auf der Christopher Street aufgenommen hat...



... hat er ungefähr diesen Blick die Christopher Street hinunter eingefangen:



Zum Abschluss der Folge gibt es dann noch ein paar jüngere Bewohner der Stadt New York vor einem Lebensmittelgeschäft:



Nicolas West hat diese Aufnahme ca. 1970 gefertigt vor dem Haus Nummer 594 Amsterdam Avenue. Somit befindet sich das letzte Ziel auf der Upper West Side zwischen Hudson River und Central Park.



Um noch etwas präziser zu sein: an der Südwestseite der Kreuzung Amsterdam Avenue / 89th Street.



Ich habe die Perspektive mal etwas gedreht, damit man besser auf das Haus an der Ecke schauen kann. Es sieht so aus, als ob sich auf Bürgersteigniveau immer noch ein Ladenlokal befindet:





Ok, Lebensmittel konnte man im Erdgeschoss von 594 Amsterdam Avenue wohl bis vor kurzem immer noch erwerben, allerdings andere, als seinerzeit anno 1970. Im Oktober 2017 wurde allerdings ein Leerstand dokumentiert. Und nebenan wird nicht mehr harter Alkohol verkauft, sondern Waren für 99 Cent.




Hier nochmal die Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart, mit knapp 50 Jahren dazwischen:




Eine historische Photographie, die 1936 von der 90th Street aus die Amsterdam Avenue hinunter Richtung Süden aufgenommen wurde, zeigt, dass das Gebäude an 594 Amsterdam Avenue wohl auch schon vor 82 Jahren gestanden hat.






Damit soll diese Folge von Comparing Old and New enden. Wer noch nicht genug davon hat, kann hier noch ältere Folgen hervorkramen:

http://nygeschichterucksack.blogspot.com/2018/02/comparing-old-and-new.html


Mittwoch, August 01, 2018

Coney Island Amusement Parks in HD



Auch wenn ich in den vergangenen Wochen hier im Blog nicht aktiv war, habe ich mich trotzdem mit der Vergangenheit von New York auseinandergesetzt. In Form eines weiteren historischen Romans, der im New York des frühen 20. Jahrhunderts spielt, etwa in den Jahren 1910-1911.


"Dreamland" von Kevin Baker ist im Original kurz vor der letzten Jahrtausendwende veröffentlicht und zwischenzeitlich schon volljährig geworden. Ich habe die Taschenbuchausgabe vor einer ganzen Reihe von Jahren auf Ebay erstanden und dann völlig aus den Augen verloren und erst in diesem Frühjahr beim Aufräumen wiederentdeckt. Anlässlich einer mehrtätigen beruflichen Reise in das Umfeld unserer Bundeshauptstadt habe ich den Roman dann endlich mal begonnen und heute Nachmittag bei etwas erträglicheren Temperaturen auf dem Balkon draußen zu Ende gelesen. 

Der Titel "Dreamland" bezieht sich auf jenen legendären frühen Vergnügungspark auf Coney Island im Süden von Brooklyn, wo ein Teil der Handlung spielt. Aber nicht nur die wilde Vergnügungswelt von Coney Island mit dem Dreamland Park, dem Luna Park, dem Steeplechase Park, der Kleinwüchsigenstadt Liliputa, dem Boardwalk und dem Hotel Elephant spielen im Roman eine Rolle. Dabei spart der Autor auch die Umbarmherzigkeit und die Grausamkeit aus, die die damalige Vergnügungswelt von Coney Island entscheidend mitprägten.

Auch das jüdische Viertel an der Lower Eastside, die schäbige Vergnügungsmeile entland der Bowery unter der Hochbahn und die schwierigen Lebensumstände der Fabrikarbeiterinnen in den Textilfabriken New Yorks werden genau beleuchtet. Und drei der größten Unglücke im New York des frühen 20. Jahrhunderts, der Untergang der General Slocum, der Brand der Triangle-Hemdenfabrik und schließlich der Untergang des Vergnügungsparks Dreamland in einem Großfeuer finden ihren Platz im Roman. 

Nebenher erfährt man auch noch einiges über die Gangsterwelt, die Machenschaften der korrupten Polizisten und Politiker und die Bedingungen in den New Yorker Gefängnissen. 

"Dreamland" ist sicherlich kein Anwärter für einen Literaturpreis, aber - wie so viele andere Romane, die in der Vergangenheit von New York spielen - keineswegs uninteressant, weshalb ich hier durchaus eine Empfehlung aussprechen möchte. 

https://www.amazon.de/Dreamland-Kevin-Baker/dp/3426620553



Schon vor einigen Wochen bin ich bei Shorpy auf die Suche nach hochauflösenden historischen Bildern der frühen Coney Island-Vergnügungsparks gegangen. Zuvor noch eine kurze Orientierung. Auf dieser Karte von 1873 sieht man Coney Island noch vor Beginn der Vergnügungspark-Phase, die erst Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte. Die damaligen Küstenlinie wurde durch Landgewinnungs-maßnahmen (weiße Linien) erheblich verändert, ähnlich wie auch die Küste und Fläche der uns allen wohlbekannten New Yorker Insel Manhattan Veränderungen und Vergrößerungen unterzogen wurde. 



Die Übersichtskarte von 1906 zu Beginn des Beitrags zeigt die frühe Vergnügungswelt auf Coney Island etwa zu ihrer Hochzeit. Freundlicherweise hat noch jemand eine hochauflösende Version davon ins Netz gestellt und beschriftet, so dass man den Standort der Parks und von einigen der Attraktionen leichter nachvollziehen kann. 



Die breite Straße, die den Süden von Coney Island und die Grundstücke mit den Parks und Attraktionen voneinander trennt, ist die berühmte "Surf Avenue". Außerdem habe ich links oben noch ein weiteres wichtiges Detail markiert: die Brooklyn Rapid Transit Station, die Endstation des öffentlichen Personennahverkehrs, über die vor allem an Wochenenden nicht enden wollende Besucherströme aus den Wohnvierteln New Yorks in die Vergnügungsparks kamen. 



Der älteste der drei Großparks war der "Steeplechase Park", der 1897 eröffnet wurde und den wir hier markiert sehen. Wie man sieht, verfügte Steeplechase über einen eigenen Anleger für Dampfschiffe, an dem die zur vorletzten Jahrhundertwende noch üblichen Raddampfer anlegen konnten, die parallel zu den Lokalbahnen auch Vergnügungssüchtige aus der Großstadt hinüber auf die Halbinsel brachten.

Wiki Steeplechase Park:





1903 folgte dann der zweite Großpark auf Coney Island: "Luna Park" öffnete seine Pforten, allerdings nicht direkt an der Küstenlinie, sondern versetzt nördlich der Surf Avenue. 

Wiki Luna Park:




Diese Karte war so freundlich, mir auch endlich mal die Frage zu beantworten, wo eigentlich das legendäre Hotel Elephant, das zugleich ja ein berühmt-berüchtigtes Bordell war, gestanden hat, bevor es 1896 abgebrannt war, nämlich auf dem Gelände des Luna Parks an der Stelle, wo man zu Parkzeiten zum Mond reisen konnte. 




Alle guten Dinge sind drei und getreu diesem Motto wurde 1904 der jüngste und größte Vergnügungspark in Betrieb genommen: "Dreamland". Neben zwei riesigen Türmen verfügte der Park auch über zwei weit ins Meer hinausführende Piers, an denen ebenfalls Raddampfer anlegen konnten. Dreamland war der erste der drei Parks, der wieder verschwand, nämlich in einem verheerenden Großfeuer im Mai 1911. 

Wiki Dreamland:






Daneben gab es auf Coney Island noch unzählige weitere kleinere Veranstalter, Hotels, Restaurants und Attraktionen, die ihren Teil von den Besucherströmen abzweigen wollten.

So, mit dieser Orientierung über die Schauplätze wollen wir uns mal in die Vergangenheit von Coney Island hineinwagen. Wie immer bei Shorpy gilt: das richtige Vergnügen geht erst los, wenn man den Links unter den Bildern folgt und in die hochauflösenden Aufnahmen auf shorpy.com abtaucht.

1. Steeplechase Park (1897)



Wir starten im Steeplechase Park mit einem Photo, das etwa 1903 aufgenommen wurde. Über den Ort der Aufnahme bin ich mir nicht sicher, aber man sieht rechts unten beginnend einen Graben, der sich durch die Bildmitte zieht und mehrfach von Brücken überspannt wird. Das könnte dieser Graben hier sein: 



Interessant finde ich auch, wer da im Vordergrund so alles wartet, um die Gäste zu unterhalten: ein Clown, zwei Kühe, ein paar Gestalten mit kleinen Körpern und riesigen Köpfen, ein Eisverkäufer und ein Mann mit dicken Brillengläsern und einer Gans unter dem Arm. 



Auf dieser Aufnahme von 1903 sieht man einen Eingang im Westen des Parks an einem Ende der Bowery in Coney Island:



Hier lohnt es sich auf jeden Fall, einmal mit dem Link in das Originalphoto zu reisen, denn es gibt tolle Details zu entdecken.






2. Luna Park (1903)


Eine unbestrittene Attraktion von Luna Park waren sicherlich die unzähligen Glühbirnen, die abends angeschaltet wurden und den Park beleuchteten, so wie auf diesen Fotos von ca. 1905:





Rechts sieht man einen Hinweis auf einen Raum mit Inkubatoren, in denen zu früh geborene Säuglinge ausgestellt wurden. Damals waren die Brutkästen noch nicht wirklich medizinisch anerkannt. Die amerikanischen Vergnügungsparks kauften Frühgeburten von finanziell schwachen Familien aus der Unterschicht, von Prostituierten und stellten sie als Attraktion aus. 



Links im Bild sieht man einen Hinweis auf den Standort des Photographen. Dort nennt sich eine Attraktion "20.000 leagues under the sea" Und die ist in der Karte vom Luna Park eingezeichnet.




Der Photograph hat vermutlich in der Nähe vom "Traver Circle Swing" gestanden und nach Süden aufgenommen.

Auch auf der anderen Seite des Sees sieht man, dass das Nachtleben im Luna Park gut von den Besuchern angenommen wird, auch wenn hier die Blickfänge für den Photographen etwas rarer gesäht sind.




Auch die nächste Aufnahme stammt vom Zentrum des Luna Parks und entstand etwa 1905. Im Mittelpunkt steht hier das Wahrzeichen des Parks, der von unzähligen Glühbirnen beleuchtete Turm: 


Hier solltet Ihr auf jeden Fall mal zum Original rüberwechseln und Euch die Umgebung des Turms mit den ganzen Caffees und den kleinen Logen über dem See anschauen. Faszinierend. Auch die beiden kleineren Türme, die rechts und links vom Hauptturm stehen, kann man auf dem Foto wiederfinden. 



Hier das gleiche Szenario bei Tageslicht: 



Das Innenleben vom Luna Park kommt mir hier vor wie eine große Luxus-Open-Air-Manege über einem See:



Der gleiche Ort nochmal zu späterer Stunde:



Ah - ich glaube, jetzt habe ichs: One Ring-Circus, Luna Park:




Im Luna Park konnte man auch mit einer Mini-Eisenbahn durch die Kulisse fahren, wenn man mochte:





Eine tierische Attraktion war die Elefanten-Parade im Luna Park, eine Herde indischer Elefanten, die hier quer durch den Park über die Pachyderm Promenade geführt werden.



Hier sehen wir eine nicht sehr vertrauenserweckend auf mich wirkende Kirmesattraktion, photographiert im Luna Park 1905: Whirl of the Whirl.



Zu finden in der Nähe des Hauptturmes irgendwo in der Parkmitte.



Links neben der großen Kuppel kann man im Hintergrund den zentralen Turm von Dreamland erkennen:



Und auch der Iron Tower lugt hier an anderer Stelle ins Bild:



Und eine andere Attraktion aus dem Luna Park: The Helter Skelter. Mit diesem Begriff verbindet man heutzutage ja eher das weiße Album der Beatles von 1968 oder Charles Manson und seine Mörderfamilie. Aber eigentlich bedeutet nur ungefähr soviel wie Holterdipolter und das passt ganz gut für diese rasante Rutsche:



Attraktionen, Attraktionen! Das hier ist der "Traver Circle Swing", auch eine beeindruckende frühe Kirmesschleuder:





Ein großes Durcheinander präsentiert sich auf diesem Photo vom Luna Park, das etwa 1913 entstanden ist:



Eine Orientierungsmöglichkeit bietet dieses Detail im Hintergrund rechts:



Der Photograph stand etwa in der Mitte des Parks vor dem Hauptturm und blickte nach Süden auf die Rückseite des Haupteingangs:




Von 1911 stammt diese Detailphotographie einer Attraktion, des "Cake Walks" im Luna Park:



Wer genau himblickt, entdeckt im Hintergrund links ein Hinweisschild auf "SINKING OF THE MAINE". Hier dürfte dasselbe Schiffsunglück zugrunde liegen, welches am Columbus Circle zur Errichtung des Maine Monuments geführt hat.



Ebenfalls 1911 aufgenommen: "The Teaser", eine andere Karusselattraktion im Luna Park:







3. Dreamland (1904)

Vermutlich bereits 1904 entstand die nachfolgende Aufnahme im Zentrum des Dreamland Parks. Die Position der beiden Türme verrät, dass der Photograph im Süden des Parks links neben der venezianischen Brücke stand und in Richtung Norden / Surf Avenue photographierte:





Eine Panoramaaufnahme von der Wasserrutschbahn des Parks (Shoot-the-Chutes) aus bietet dieses Photo von ca. 1905:



Auch hier erhält man eine unglaubliche Detailfülle, wenn man dem Link zum Originalphoto folgt. Schon alleine der Hauptturm mit seiner Detailfülle macht jede Menge Freude, so wie hier die Basis mit dem Eingang: 



Und die Turmspitze, auf der ein Adler seine Schwingen ausbreitet: 



Im Hintergrund rechts der eiserne Aussichtsturm mit der Plattform, zu der ein Aufzug die Besucher hinaufbefördert:



Links im Hintergrund, neben dem Riesenrad, sieht man den Turm der Konkurrenz "Luna Park":



Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren bei den Besuchern vor allem Katastrophenspektakel beliebt. So konnte man unter anderem den Untergang von Pompeji im Dreamland bestaunen "Fall of Pompeji": 



Dahinter "Submarine Boat", das einen wahrscheinlich auf eine Reise unter Wasser mitnahm:


Dieser Ort ist nicht unbedeutend für den Park, denn hier wurde anstelle von Submarine Boat später die Attraktion "Hell's Gate" errichtet. Und das war der Ort, wo nach einem Unfall mit einer geplatzten Glühbirne und einem umgefallenen Eimer voll heißem Teer im Mai 1911 jenes Feuer ausbrach, dem nahezu der gesamte Park zum Opfer fiel. 

Nicht sichtbar ist "Galveston Flood", bei der man den Untergang der Stadt Galveston in Texas nach einem Hurricane 1900 anschauen konnte". Mit einer noch aktuelleren Katastrophe beschäftigte sich "Baltimore Fire", denn der Brand der Ostküstenstadt ereignete sich erst 1904:



Friedlicher ging es in "Canals of Venice" neben zu....


... danach wurde es aber wieder spektakulär bei "Fighting the Flames", wo ziemlich realistisch ein Wohnhausbrand in New York simuliert wurde und Artisten in Alltagskleidung aus teilweise großer Höhe in die Sprungtücher der Feuerwehr sprangen. Diese Show wurde sechsmal am Tag aufgeführt, die Akteure, die ohne Sicherheitsmaßnahmen arbeiteten, riskierten jedes Mal Gesundheit und Leben. 

Man sieht hier die Fassade, die mit zahlreichen Feuerwehrmännern geschmückt ist und weiter rechts, hinter der Pagode auch den oberen Teil der Häuserkulisse. 



Die Pagode in Strandnähe habe ich vor einiger Zeit schon einmal in der ersten Folge der Miniserie "Swastikas in New York" vorgestellt. Und auch dieser Aufnahme entdeckt man bei genauerem Hinsehen einige Hakenkreuze, mit denen die Pagode geschmückt wurde (1904 wohlgemerkt!):



Ganz links unten kann man noch eine Kulisse erkennen, die ein wenig deutschtümelt. Dort liegt Midget City aka Lilliputia, eine Stadt für Kleinwüchsige, die der Altstadt von Nürnberg nachempfunden wurde.








Hier kann man sich einen Eindruck des Action-Spektakels "Fighting the Flames" verschaffen, wo vor einer großen Zuschauermenge ein Wohnhausbrand und die Rettung der Bewohner simuliert wurde. Aus welchen Höhen die Artisten hier in die Sprungtücher hüpften, kann man auf dem Photo ganz gut nachvollziehen. Wahrscheinlich war die Show deshalb so populär, weil sie die Urängste der New Yorker Einwohner treffend darstellte, die immer im Hintergrund vorhandene Sorge, selbst einmal in diese Situation zu geraten.



Hier haben wir die Attraktion "Submarine Boat" im Mittelpunkt, auf einer Photographie von 1904. Also jenes Gebäude, von dem 1911 der Großbrand ausging, als es nicht mehr Submarine Boat, sondern "Hell's Gate" hieß.



Auch hier waren die INFANT INCUBATORS, die Brutkästen mit Frühgeburten so obligatorisch wie auch in vielen anderen amerikanischen Vergnügungsparks zu jener Zeit. Ein etwas seltsames Vergnügen, unterentwickelten Neugeborenen beim UmsLebenKämpfen und Sterben zuzuschauen.



Das japanische Teehaus, das gleichzeitig auch Standort eines frühen Luftschiffes war (Santos-Dumont Airship No. 9), fällt heutzutage wegen der großzügig verteilten Hakenkreuz-Ornamente an der Fassade auf. Mit Hitler und den braunen Horden hat das aber nichts zu tun. Hakenkreuze waren im Nordamerika des frühen 20. Jahrhunderts Glückssymbole, in einer Liga mit Kleeblättern und Hufeisen.




Hier nochmal die Wasserrutsche "Shooting the Chutes" von unten aus gesehen. Links im Bild wieder das japanische Teehaus.




Der Dreamland Tower bei Tageslicht, dahinter die riesige Anlage von Bostock - The Animal King:



Eine weitere Momentaufnahme mitten aus dem Dreamland Park. Wieder ca. 1905 aufgenommen und eine weitere großartige Photographie mit unzähligen kleinen Details.



Wir befinden uns bei dieser Aufnahme hinter dem Hauptturm in der Nähe des Eingangs zu "Bostock's Trained Animal Show" (links außen im Bild).



Der eiserne Turm mit seinen per Aufzug erreichbaren Aussichtplattformen ragt rechts im Hintergrund über die anderen Gebäude. Beim Baltimore Fire hinten links ist nicht soviel los...



... wie nebenan bei "Will Conklin's Illusions".



Links ziemlich im Vordergrund liegen zwei Elefanten neben dem Eingang zur Tier-Show, mitten zwischen den Parkbesuchern, die sie aber mehr oder weniger nicht beachten. Früher Fall von New Yorker Unbeeindrucktheit?



"General Bumps" scheint auch eine Menge Besucher anzuziehen....



.... aber was für eine Attraktion mag "Hooligans Dream" gewesen sein???




Und schließlich noch eine Minilook, die ein paar Passagierloren über Schienen durch das Parkgelände zieht. Eine kleine Installation mit Fahrkartenhäuschen und Steuerrad.



Ach, habe ich schon mal irgendwann erwähnt, dass Minilokomotiven Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt waren. Wohl nicht. Dann eben jetzt. Die gleiche Bahn, die gleiche Kulisse, ein anderer Lokomotivführer und ein anderer Zeitpunkt, aber auch ca. 1905:



So hart, wie die damals drauf waren, vermute ich nicht, dass es sich hier bei den Minilokomotiven um Attrappen handelte, die mit Strom betrieben wurden, sondern um echte Minidampfmaschinchen, die von Expertenhand fachgerecht bedient werden mussten. Immer mit der Gefahr im Nacken, dass vielleicht mal was schief gehen und die Minidampfmaschine mitten im überfüllten Park hochgehen könnte. Und ein paar scharfkantige Andenken in den Besuchern hinterlassen würde.



In Coney Island war es wohl gewöhnlich, dass sich Elefanten zwischen den Besuchern bewegten. Hier sehen wir eine Aufnahme des Haupteingangs von "Bostock  - The Animal King" im Dreamland Park.



Ich meine mich erinnern zu können, dass es in den Parks von Coney Island mehrfach zu (tödlichen) Unfällen mit Elefanten gekommen ist, weil nicht alle Besucher mit den Tieren besonders gut umgegangen sind und es z.B. witzig fanden, sie mit noch brennenden Zigarren zu füttern.




Bei dem Cyclorama "Galveston Flood", in dem die große Flut, die die Stadt Galveston in Texas nach einem verheerenden Hurricane zerstörte, simuliert wurde, bin ich mir nicht ganz sicher, ob es sich dabei noch um eine Dreamland-Attraktion handelt oder ob das eine eigenständige Attraktion war, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Dreamland Parks an der Surf Avenue stand.



Angesichts der schieren Größe dieser Anlage liegt die Vermutung nahe, dass hier im Inneren doch ein beeindruckendes Spektakel geboten wurde.



Dazu passend eine Aufnahme der Surf Avenue in diesem Bereich mit der "Galveston Flood" im Hintergrund links  und dem eisernen Aussichtsturm rechts im Bild.



Ein schöner großer Dancefloor mit aktueller Musik und dann mit vielen Leuten zusammen abzappeln, das ging vor 113 Jahren schon genauso gut, wie es heute noch geht. Nur dass der Dancefloor damals noch Ballroom hieß und kein DJ kratzende und scheppernde Musik vom Grammophon oder von den Wachswalzen erschallen ließ, sondern ein Kapellmeister ein Salon-Orchester durch das Repertoire aktueller Lieblingslieder scheuchte.


Aber ordentlich Beleuchtung funkeln lassen beim Tanzen, das war auch damals schon gewünscht. Der Dreamland Ballroom befand sich übrigens auf einem der Piers, die zum Park gehörten:




Eine sehr schöne Studie über die Wirkung des Lichts ist diese Aufnahme von 1905, wir befinden uns wieder oben auf der Wasserrutsche und blicken über das Parkpanorama zum Hauptturm hinüber. Dieses Mal ist nicht helligter Tag, sondern die Abenddämmerung setzt ein und die unzähligen Lampen im Dreamland Park und im Luna Park im Hintergrund werden langsam aktiviert und fangen an, eine traumhafte Welt aus Licht zu schaffen:



Und natürlich darf der Dreamland Tower bei Nacht auch nicht fehlen:





Links vom Turm sieht man wieder "The Fall of Pompeji" und "Submarine Boat".



27. Mai 1911 - das Ende eines Vergnügungspark. "Dreamland" bzw. was davon noch übrig ist nach dem verheerenden Großfeuer:





4. Sonstige Attraktionen



1901 eröffnete hier diese Attraktion namens "The Great Coal Mine" an der Nordseite der Surf Avenue. Darin wurde auf einer Indoor-Bahn eine Fahrt durch eine Kohlenmine simuliert. Leider wurde "The Great Coal Mine" der Bezeichnung Attraktion nicht gerecht und zog nur in unzureichendem Maße Fahrgäste an, weshalb sie vom gleichen Betreiber schon bald durch "L. A. Thompson's Oriental Scenic Railway" ersetzt wurde. Und dieses Fahrgeschäft ist dann auch in der Übersichtskarte eingezeichnet: 



Für die kleineren Gäste gab es kleine Kutschen, vor die Ziegen gespannt waren. Die beiden nachfolgenden Photos der "Goat Carriages" wurden direkt vor dem Gebäude links von der "Great Coal Mine" aufgenommen. Datum: ca. 1904.




Und für Freund deutscher Bierbraukunst gab es direkt neben dem Zoo "Hohenzollern Bräu".




Aber am Zoo konnte man die kleinen nicht nur in von Ziegen gezogene Kutschen packen, sondern auch auf dem Rücken von Ponies abladen, wie man hier sieht. Rechts im Hintergrund wieder "The Great Coal Mine", das Fahrgeschäft, das nicht so richtig den Nerv der Coney-Island-Besucher traf.






Irgendwo an der Bowery in Coney Island, auch Ocean Avenue genannt, eine enge Gasse mit dem dort alltäglichen Kirmesgewusel:


Für Freunde deutscher Bierbraukunst gibt es hier WURZBURGER:






Das 1903 photographierte Fahrgeschäft "Looping the Loops" war ein unabhängiges Fahrgeschäft, das nicht zu einem der großen Parks gehörte. Es befand sich in der Nähe des Dreamland Parks auf dem Abschnitt zwischen Surf Avenue und Atlantik-Küste.



Und Vorsicht beim Zuschauen, es sind Taschendiebe unterwegs:



Und diese Sache mit der Fliehkraft, von der wir immer im Physikunterricht gehört haben, die funktionierte auch schon vor 115 Jahren, wie man hier sieht:





Nochmal 1903, dieses Mal die Surf Avenue in ganzer Pracht. Looping the Loops sieht man hier unübersehbar rechts im Bild.



Ich vermute, dieser monumentale Kuppelbau vor dem eisernen Aussichtsturm ist der Haupteingang zum Dreamlandpark.



Der Blick nach Osten die Surf Avenue hinunter:



Ebenfalls an der Surf Avenue befand sich die Attraktion "Johnstown Flood", die an eine Flutkatastrophe nachstellte, die sich 1889 in Pennsylvania ereignete.




Die "Johnstown Flood" befand sich ziemlich weit im Westen von Coney Island an der Surf Avenue gegenüber vom Steeplechase Park und damit einigermaßen weit entfernt vom Konkurrenz-Cyclorama "Galveston Flood", das am östlichen Ende von Coney Island die Besucher anzulocken versuchte.



5. Coney Island Beach

Natürlich war auch die Küstenlinie von Coney Island als öffentliche Badeanstalt eine immense Attraktion, vor allem in den heißen Sommern in New York City. Wie hier, irgendwann zwischen 1910 und 1915 aufgenommen: 



Interessant auch diese Aufnahme von 1905, auf dem man Taue sieht, an denen sich die (Nicht)Schwimmer einigermaßen sicher ein Stück ins Wasser hinaus wagen können. Faszinierend finde ich die Gesichter der Menschen und die Bademode vor über 110 Jahren. Achja, der Bildtitel lautet: "Surf Bathing at Coney Island".



Noch mehr Taue, noch mehr Beach, noch mehr 1905: 



Die nächste Aufnahme ist schon auf 1904 datiert worden, noch mehr Strandleben:



Natürlich gab es vor 110 Jahren auch schon eine Art Baywatch, hier sind die Herren Bademeister abgelichtet. Und schon damals von den hübschen Strandnixen angehimmelt.



Und nicht nur Bademeister, auch Bulldoggen waren am Strand von Coney Island erlaubt:



Und eine ganze Horde männlicher und weiblicher Halbstarker 1905 beim "Surf Bathing":



Bei der Hitzewelle, die wir im Moment hier haben, kommt das ganz gut - finde ich - ein paar kühlende Strandfotos zu betrachten, selbst wenn sie schon 113 Jahre alt sind.



Ich liebe diese kleinen Rückblicke auf längst vergangene Tage, auf eher unspektakuläre und alltägliche Motive, die aber ein wenig verraten über die Menschen jener Zeit und wie sie ihre Freizeit verbracht haben.













Hier sind wir im Jahr 1908 und blicken auf "Balmer's Bathing Beach" in Coney Island:


Balmer's Bathing Pavillon befand sich ganz im Osten der Küstenlinie von Coney Island, quasi ein direkter Nachbar vom Dreamland Park.




Ein anderer heißer Tag auf Coney Island, photographiert ca. 1910:




6. Coney Island Mardi Gras

Coney Island war ja ohne Zweifel eine der Partymeilen in New York City. Kein Wunder, dass hier auch das Ende der Faschingszeit am "Fetten Dienstag", dem Tag vor Aschermittwoch gebührend gefeiert wird: Mardi Gras im Jahr 1908 auf Coney Island.





Es wäre denkbar, dass die Aufnahmen an der Ocean Avenue / Bowery in Coney Island entstanden sind, vorausgesetzt, dass das "Hendersons Restaurant" rechts auf dem zweiten Photo mit dem "Henderson's" auf der Karte identisch ist. 



Ein Kommentator hat noch ein paar interessante Fundstücke aus historischen Zeitungen (ich vermute New York Times) ausgegraben. Demnach hat es zwei Jahre vorher beim Coney Island Mardi Gras 1906 - also mitten in der guten alten Zeit - doch tatsächlich Fälle von Rowdytum gegeben. Ich bin schwer empört!!!





Derselbe Ort, aber eine andere Parade in einem anderen Jahr, aber wohl auch noch vor dem Ersten Weltkrieg. Vermutlich Mardi Gras 1913:




Natürlich wurde das sehr erfolgreiche Konzept von Coney Island auch anderswo nachgeahmt. Ein gutes Beispiel dafür ist diese Aufnahme des Paragon Parks, Nantasket Beach, Massachusetts, entstanden ca. 1905:




Zum Abschluss noch einmal die zentrale Meile von Coney Island, die Surf Avenue, photographiert 1913 auf Höhe des Luna Park-Eingangs:



Achja, wegen der Detailfülle und der überwiegend hochauflösenden Bilder solltet Ihr Euch den Beitrag unter Verwendung von angemessenem Equipment anschauen, also mindestens Tablett oder 19-Zoll-Monitor oder noch mehr.

Oder wie die Schweden sagen würden: Don't watch this on your f...ing i-Phone!

Und als Bonustracks gibt es noch ein paar Fotos, die wir zuvor in Schwarz-Weiß gesehen haben, durch die Shorpy-Macher nachcoloriert. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!!