1897 kam in New York City ein großes Bruchstück eines Eisen-Meteoriten an, der vor über 10.000 Jahren über Grönland auseinandergebrochen war und der zahlreiche Trümmer über mehrere hundert Quadratkilometer verstreute. Der Gesamtmeteorit trägt den Namen Cape-York-Meteorit, das Bruchstück, um das es hier geht, den Namen Ahnighito-Meteorit.
Über viele Generationen hinweg hatten die Ureinwohner Grönlands den Meteoriten als Rohstoffquelle für Werkzeuge genutzt. Sie waren dann letztendlich auch diejenigen, die den Meteoriten zum Schiff des amerikanischen Polarforschers Robert Edwin Peary transportieren "durften", nachdem der den bereits seit 1818 in mehreren Expeditionen gesuchten Meteoriten 1894 endlich bei einer Inuit-Siedlung entdeckt hatte.
Hier sieht man möglicherweise den Polarforscher neben dem Himmels-Gestein.
Geschafft, der Stein kommt an Bord, um nach New York City verschifft zu werden. Schön zu sehen, dass die Amerikaner auch damals schon gerne alles Mögliche mit ihrer Flagge dekoriert haben.
Die einmonatige Überführung war erfolgreich, der Meteorit kam tatsächlich Ende September 1897 an und ging nicht in einem Sturm oder bei einem Schiffsuntergang wieder verloren:
Um genau zu sein: eigentlich kam er nicht in New York City an, sondern in Brooklyn, das im September 1897 noch eine eigenständige amerikanische Stadt war und erst mit Schlag Mitternacht am 01.01.1898 ein Teil von New York City wurde.
Nachdem der Meteorit bereits 1897 New York City erreichte, lagerte er zunächst einige Jahre in einem Lagerhaus in Brooklyn. Erst 1904 gelang es der Frau von Peary, den Meteoriten an das Amerikanische Naturkundemuseum zu verkaufen, für 40.000 Dollar.
Für das Naturkundemuseum sicherlich kein schlechter Fang, handelt es sich doch bis heute um den weltweit größten in einem Museum ausgestellten Meteorit.
Und hier sehen wir Ahnighito, so wie man ihn heute im American Museum of Natural History erleben kann, fast 31 Tonnen schwer und ca. 4,6 Milliarden Jahre alt, alleine und mit weiteren Bruchstücken aus dem gleichen Gesamtmeteoriten.
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Mit der Geschichte von Ahnighito ist auch die tragische Geschichte von Minik verbunden. Robert Peary transportierte 1897 nicht nur den Meteoriten von Grönland zurück, sondern auch sechs Inuit. Zur damaligen Zeit stellten Museen gerne noch lebende menschliche Exponate aus, heute in dieser Form nicht mehr vorstellbar. Die erwachsenen Inuit starben innerhalb weniger Monate, lediglich Minik, überlebte als "New York Eskimo". Als er schließlich nach 12 Jahren in seine Heimat zurückkehren durfte, war es zu spät, er war zwischen beiden Kulturen gefangen, gehörte weder zur einen noch zur anderen.
Zum Schluss will ich noch kurz darauf eingehen, wie ich auf dieses interessante Randkapitel der New Yorker Geschichte gestoßen bin. Nämlich durch einen Terra-X-Beitrag über Robert Peary, der 1909 als erster Mensch den geographischen Nordpol erreicht haben soll. Soll!