Diese wunderbaren alten Bilder erinnern an längst vergangene Zeiten, die ungefähr 130 Jahre zurückliegen.
Eine Sammlung von Bildern, Filmen und Texten zur Geschichte von New York City. Über Hochhäuser, Straßen, Bahnen, Inseln und Menschen. Für Anregungen und Kommentare bin ich jederzeit dankbar. Gruß vom Schädel.
Dienstag, Mai 18, 2010
noch ne Zwischennachricht
Liebe Besucher, ich bin mittlerweile wieder zurück aus der internetfreien Zone und auch zurück im normalen Leben. Jedenfalls vorübergehend, denn in gut einer Woche begebe ich mich nochmal in eine Welt ohne WWW. Eigentlich wollte ich das verlängerte Pfingstwochenende mal wieder nutzen, um neues Material zu schaffen. Allerdings hat sich in der letzten Woche just an dem Tag, an dem ich abgereist bin, mittags der Rechner in meiner Homebase verabschiedet. Ich bin noch nicht so ganz dahinter gekommen, was der Grund für den Streik ist, aber ich habe den Eindruck, dass er es ernst meint. Deshalb besteht die Befürchtung, dass das neue Material nicht so reichlich fließen wird wie geplant. Vielleicht kann ich ja bis zum Wochenende noch ein bisschen Material zaubern. Wenn nicht bitte ich auf jeden Fall um Nachsicht, ich bin kein Technikwunder und vor zahlreichen Problemen mit diesen Kisten stehe ich immer noch mit großen staunenden Augen. Bis bald - DerSchaedel.
Dienstag, Mai 11, 2010
Zwischennachricht
Liebe New York - Freunde, sicher hat jeder bei seinem letzten Besuch gemerkt, dass ich den Blog ein klein wenig verändert habe. Vor hatte ich das schon länger, allerdings gab es da so eine Hemmschwelle, weil ich dafür am HTML rumschrauben musste und das habe ich schon einige Monate vor mir hergeschoben, da ich alles andere als ein Fachmann bin. In erster Linie hatte es mich gestört, dass die Blogsoftware seit längerer Zeit die Möglichkeit anbietet, Bilder im Format XL in den Blog einzustellen, ich diese Funktion aber nicht nutzen konnte, weil die Standardeinstellungen dieses nur unzureichend unterstützten: die beiden Spalten (Main Bar und Side Bar), in denen sich das Leben im Blog abspielt waren recht knapp bemessen, so dass XL-Bilder nicht vollständig abgebildet, sondern an der Grenze zwischen den beiden Bars abgeschnitten wurden.
Im Olive Thomas-Posting hatte ich dann am letzten Wochenende Videos eingebettet, die aufgrund der eng gesetzten Grenzen ebenfalls nur unvollständig zu sehen waren. Und da habe ich das erste Mal an der Größe der Main Bar geschraubt, solange bis die vollständig zu sehen waren. Und als ich gestern diese schönen alten Times Square-Fotos entdeckt habe, war ich der Meinung, dass es endlich mal an der Zeit sei, das XL-Format zu nutzen, um die richtig zur Geltung zu bringen. Also habe ich solange an der Breite der Main Bar und der Header Bar gedreht, bis auch XL ohne Einbußen dargestellt werden konnte. Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls sehr zufrieden.
Auch wenn die richtigen Historiker sicherlich die Nasen rümpfen, so ist eines der nicht näher definierten Ziele dieses Blogs, die Vergangenheit von New York nicht nur im Text, sondern auch im Bild wiederaufstehen zu lassen. Ich hoffe, dass die regelmäßigen Leser diesen visuellen Aspekt ebensosehr schätzen wie ich. Deshalb waren die XL-Bilder eine lange fällige Verbesserung.
Bei der Gelegenheit wollte ich auch mal kurz die Begründung liefern, warum ich die Bilder fast immer zentriere. Das ist schlicht und einfach der leichteste Weg, sie ohne Einbußen und Irritationen in den Texten unterzubringen. Der Texteditor der Blogsoftware wurde zwar schon in den letzten Monaten deutlich konfortabler gemacht, aber es ist nach wie vor keine Textverarbeitung, so dass man beim leserfreundlichen Kombinieren von Texten und Bildern immer noch auf eine permanente Bockigkeit stößt.
Jetzt kommt der eigentliche Grund für diesen Text: Ich verlasse ab morgen mein computerfreundliches Biotop und begebe mich für einige Tage in eine internetfreie Zone, was bedeutet, dass in dieser Woche nicht mehr mit neuen Beiträgen zu rechnen ist. Wann genau ich den Betrieb wieder aufnehmen werde, kann ich noch nicht sagen, wahrscheinlich im Laufe der kommenden Woche.
Ich habe noch zwei Tips, die vielleicht geeignet sind, um die Wartezeit etwas zu verkürzen:
1) Wem die Spukgeschichten in der vergangenen Woche gefallen haben, der sollte - falls er es noch nicht getan hat - auch mal in die dazugehörigen Podcasts der Bowery Boys reinhören. Es lohnt sich, denn dort sind noch eine ganze Reihe mehr Informationen vorhanden als in den Texten, die ich veröffentlicht bzw. im Original verlinkt habe. Insbesondere was die Details der jeweiligen Geistererscheinungen angeht, liefern erst die Podcasts genaue Schilderungen.
2) Vielleicht hat der eine oder andere bemerkt, dass ich seit einiger Zeit in der Sidebar ein Stichwortverzeichnis aufbaue. Wer also nochmal auf liebgewonnene oder noch nicht entdeckte Schätze zurückgreifen möchte, der kann dieses Tool, das sich im oberen Drittel der Sidebar befindet nutzen. Das Stichwortverzeichnis ist noch lange nicht vollständig und wird kontinuierlich ergänzt, wenn Zeit dafür vorhanden ist. Dort kann man aber sicherlich schon ganz gut stöbern und den einen oder anderen Beitrag (wieder)entdecken.
bis neulich
der Schaedel
Quelle:
flickr (siehe vorausgegangenen Beitrag)
Montag, Mai 10, 2010
Vintage Times Square
(1950)
(1961)
(1955)
(1972)
(1950)
(1930)
(1964)
(1969)
(1978)
(1969)
(1970er)
(1966)
(1948)
(1952)
Quelle: flickr
http://www.flickr.com/photos/christianmontone/sets/72157621957339979/
inside the Old Equitable again
Ich habe zwei weitere Photographien mit Innenansichten aus dem ersten Equitable Building gefunden:
Quelle: http://www.gettyimages.com/detail/3201661
Bild Nummer 1 stammt aus dem Jahr 1901 und ermöglicht einen Blick in das Cafe Savarin.
(1901: Several barmen, wearing white jackets, white shirts and black bow ties, stand behind the counter at Cafe Savarin before business opening, the old Equitable Building at 120 Broadway, between Pine and Cedar Streets, New York City. The Equitable was destroyed by an infamous fire in January 1912. (Photo by Museum of the City of New York/Byron Collection/Getty Images) )
Bild Nummer 2 entstand ein Jahr später, dieses Mal wurde der Pump Room abgebildet.
(1902: A worker, wearing overalls and a soiled shirt, leans against a pipe in the pump room of the old Equitable Building, New York City. The Equitable Building was destroyed in the infamous fire of January 1912. (Photo by Museum of the City of New York/Byron Collection/Getty Images) )
Quelle: http://www.gettyimages.com/detail/3201661
Sonntag, Mai 09, 2010
Manhattan - view from Staten Island
Die ganze Pracht New York City's, von Staten Island aus gesehen. Ganz links New Jersey, davor Liberty Island, daneben über die gesamte Bildmitte Manhattan, schließlich die Brooklyn Bridge und auf der rechten Seite Brooklyn.
Polly Bodine - The Witch of Staten Island
Kapitel 249
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, bei der Übersetzung des Sinn des Originaltextes richtig zu erfassen. Das war nämlich nicht immer ganz einfach.
Quellen:
http://www.nytimes.com/2000/10/29/nyregion/city-lore-the-witch-of-staten-island.html?pagewanted=all
http://www.bklyn-genealogy-info.com/Police/Sins/Merry.html
http://www.essortment.com/all/famousmurderca_rvfa.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_verr%C3%A4terische_Herz
http://theboweryboys.blogspot.com/2007/10/ghost-stories-witch-of-staten-island.html
Für das nächste Kapitel reisen wir mal wieder fast 170 Jahre zurück in die Vergangenheit und landen bei einem spektakulären Mordfall, der sich in den 1840ern auf Staten Island ereignete:
"Weihnachten 1843 - Auf der Westseite der Insel Staten Island lag eine kleine Stadt mit dem Namen Graniteville. Einige der Einwohner erwachten und sahen ein Feuer im Haus des Seemanns George Housman. Obwohl er häufig auf See war, lebten dort draußen seine Frau und seine Tochter und auch George's Schwester Polly hielt sich dort auf.
Die Menschen stürmten in das brennende Haus und standen mitten in einem schaurigen Horror-Szenario. George's Ehefrau Emeline war mit einer Axt angegriffen worden, ihre Arme waren gebrochen und ihre Kehle durchgeschnitten. Die kleine Tochter Ann Eliza (20 Monate) lag mit einem zertrümmerten Schädel tot in der Nähe ihrer Mutter. Polly war verschwunden. Sie wohnte normalerweise auch nicht dort, hielt sich aber zu jener Zeit bei ihrer Schwägerin auf, weil Emeline sich alleine fürchtete, wenn ihr Ehemann auf See war. Außerdem bewahrten die Housmans zu jener Zeit 1.000 Dollar im Haus auf.
Niemand konnte sich erinnern, dass Emeline in den letzten Tagen das Haus verlassen hätte. Aber man erinnerte sich an Polly. Sie wurde gesehen, als sie Silberware mit den Initialen EH beim örtlichen Pfandleiher umsetzte. Und später am gleichen Tag hatte man sie in Manhattan gesehen, als sie Geld ausgab, um einen grünen Umhang mit Kapuze und Schleier zu kaufen. So fiel der Verdacht natürlich auf Polly. Die Stadtbewohner formierten sich zu Suchtrupps, während Frauen und Kinder in den Häusern eingeschlossen wurden.
Man hielt Polly für eine "schamlose Frau" mit einem zweifelhaften Ruf. Ihr Sohn arbeitete als Lehrling in einer Apotheke an der Canal Street in Manhattan und sein Arbeitgeber war gleichzeitig auch Polly's Liebhaber. Polly machte sich auf den Weg zum Anlegepunkt für die Tompkinsville-Fähre, eine Vorläuferin der Staten Island Fähre. Sie lagerte in einer Ecke, vom Gin betrunken und Zeugen identifizierten sie aufgrund ihrer langen Hakennase. Durch eine seltsame Fügung kehrte George Housman am gleichen Tag nach New York zurück und traf Polly auf der Straße zusammen mit George's Cousin Freeman Smith. Sie müssen sich eine ganze Menge zu erzählen gehabt haben.
Auf Neujahr 1844 wurde Polly schließlich verhaftet und ins Bezirksgefängnis überstellt. An dem Tag, an dem sie verhaftet wurde, brachte Polly ein totgeborenes Kind auf die Welt. Im Juni 1844 begann dann der Prozess vor Gericht, und schon bald verbreiteten sich Nachrichten über eine abscheuliche Mörderin in Manhattan: einen Säugling hatte sie mit einer Axt getötet, einen weiteren in ihrem Schoß!
Es wurden zusätzliche Fähren in Dienst gestellt, um die Menschen zum Gerichtsgebäude auf Staten Island zu bringen. Reporter wurden aus den angrenzenden Staaten entsandt, darunter auch einer aus dem Staat Pennsylvania, der auf den Namen Edgar Allen Poe hörte und der sich kritisch zu den Erfolgsaussichten äußerte: "Der erste Prozess um Polly Bodine wird in Richmond starten und es besteht kein Zweifel, dass er eine Menge an Interesse hervorruft. Diese Frau mag vielleicht entkommen, weil diese Angelegenheiten in New York erbärmlich gehandhabt werden. (....) Ich habe gute Gründe zu glauben, dass bei den anschließenden Prozessen um Polly Bodine öffentlicher Unfriede entstehen wird." Seltsamerweise schrieb Poe diesen Artikel im gleichen Jahr, in dem er seine Geschichte mit dem Titel "The Tell Tale Heart" (Das verräterische Herz, 1843) veröffentlichte.
Nicht jeder war sich so sicher wie Poe. Edward Van Emery gab in seinem 1945er Buch "Sins of New York" an, dass es niemals großen Zweifel an ihrer Schuld gegeben habe. Es entstanden soviel öffentlicher Aufruhr und Gerüchte, dass ein fairer Prozess nahezu unmöglich war. Laut Henry Lauren Clintons's 1896er Buch "Außergewöhnliche Fälle" wurde Polly's Leben im ersten Prozess durch einen einzigen "unbelehrbaren" Geschworenen verschont, es lag der Fall einer "hung jury" vor, also einer Jury, die sich aufgrund schwerwiegender Differenzen nicht auf ein Urteil einigen konnte.
Also folgte ein zweiter Prozess, dieses Mal in Manhattan und natürlich noch mit größerem Tamtam. Polly war inzwischen so bekannt, dass P.T. Barnum in seinem American Museum, das nur wenige Blöcke vom Gerichtsgebäude entfernt lag, eine Huldigung aus Wachs für sie aufstellen ließ. Auf der Tafel mit der Beschreibung nannte er sie "The Witch of Staten Island" (Die Hexe von Staten Island), jene Frau, die Emeline und ihre Tochter mit einer Axt abschlachtete.
Wie in den großen "Jahrhundertprozessen" der Gegenwart, so hatte auch Polly eine anwältliche Star-Vertretung (Clinton DeWitt, möglicherweise ein Sohn des früheren New Yorker Bürgermeisters?) und die Aufmerksamkeit eines jeden Blattes an der gesamten Ostküste. Während des laufenden Prozesses änderten Zeugen ihre Aussagen und die Wahrheit schöpfte sich gerne aus dem Inhalt von Gerüchten. Schließlich mündete das Verfahren in einer Stimmengleichheit.
Der letzte Prozess wurde schließlich aus Manhattan nach Orange Country in New Jersey verlegt, um eine unvoreingenommene Jury zu erhalten. Und am Ende wurde Polly als unschuldig befunden. Ihr Ruf war dennoch ruiniert, als Polly nach Hause zurückkehrte und sie verließ in den folgenden 50 Jahren nur noch sehr selten ihr Haus. Polly Bodine starb im Jahr 1892.
Ähnlich wie im Fall von OJ wurden die "wirklichen" Mörder nie gefunden. Und viele moderne Ermittler vermuten, dass Polly wirklich die Mörderin war, die ihre Schwägerin und Nichte mit dem Beil umbrachte. Das Grab von Emeline und ihrer Tochter kann man finden, wenn man einfach nur die Straße vom Housman Haus (nahe bei Forest Avenue und US 440) hinabgeht. Man sagt, dass nachts die Geister von Emeline und ihrer Tochter auf dem Friedhof wandeln und immer noch auf Gerechtigkeit warten."
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, bei der Übersetzung des Sinn des Originaltextes richtig zu erfassen. Das war nämlich nicht immer ganz einfach.
Quellen:
http://www.nytimes.com/2000/10/29/nyregion/city-lore-the-witch-of-staten-island.html?pagewanted=all
http://www.bklyn-genealogy-info.com/Police/Sins/Merry.html
http://www.essortment.com/all/famousmurderca_rvfa.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_verr%C3%A4terische_Herz
http://theboweryboys.blogspot.com/2007/10/ghost-stories-witch-of-staten-island.html
Olive Thomas
Kapitel 248
http://de.wikipedia.org/wiki/Olive_Thomas
http://de.wikipedia.org/wiki/Ziegfeld_Follies
http://en.wikipedia.org/wiki/New_Amsterdam_Theatre
Dieses Mal gibt es nur ein wenig Text, dafür aber mehr Film. Olive Thomas lebte nur 25 Jahre lang, von 1894 bis 1920. Kurz vor dem ersten Weltkrieg kam sie in New York City an. Und wurde schon im Jahr 1914 als Gewinnerin des Photo-Wettbewerbs "The Most Beautiful Girl in New York City" schlagartig bekannt. Einige Zeit später erhielt sie ein Engagement für die berühmte Revue "Ziegfeld Folies", die am späten Abend im Dachgarten des New Amsterdam Theatre für ein ausgewähltes Publikum aufgeführt wurde. Und hier ist eine Verbindung zu den vorangegangenen Kapiteln.
Denn es heißt, dass der Geist von Olive Thomas, die 1920 auf nicht natürliche Weise ums Leben kam, noch immer in den Mauern des New Amsterdam Theatre spuken soll. Dabei sollte man allerdings wissen, dass Olive Thomas in Frankreich starb und nicht in New York City. Aber vielleicht sind auch Geister in der Lage, auf Schiffen zu reisen, um spektakulärere Orte zum Spuken aufzusuchen und auf diese Weise die Erinnerung an ihr früheres Leben zu bewahren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Olive_Thomas
http://de.wikipedia.org/wiki/Ziegfeld_Follies
http://en.wikipedia.org/wiki/New_Amsterdam_Theatre
Im Anschluss gibt es noch eine interessante englischsprachige Dokumentation über das Leben von Olive Thomas (8 Teile, Sprecherin: Rossana Arquette), bei der auch das New York der 1910er-Jahre und seine Unterhaltungsindustrie nicht zu kurz kommen.
Donnerstag, Mai 06, 2010
THE POGUES & KIRSTY MCCOLL - FAIRYTALE OF NEW YORK
Ich bleib noch mal bei den Märchen. Dieses hier hat leider kein gutes Ende genommen. Die Sängerin Kirsty McColl starb 2000 bei einem tragischen Bade-/Bootsunfall in Mexico.
Haunted Tales of New York 2
Kapitel 247
3. Spuyten Duyvil Creek
mehr:
http://en.wikipedia.org/wiki/Spuyten_Duyvil_Creek
http://www.washington-heights.us/history/archives/000471.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Van_Corlaer
4. In Limbo
http://de.wikipedia.org/wiki/Phil_Ochs
Auch in diesem Kapitel werden wir die Vergangenheit von New York besuchen und uns dabei dabei in der Grauzone zwischen Erfundenem und Wahrem aufhalten. Inspiration war ein Artikel der Bowery Boys.
3. Spuyten Duyvil Creek
In dieser Geschichte geht es um einen Gewässer, das wilde Wasser aufwies, wie man an dem Namen sehen kann, der mit "sprudelner Teufel" oder "den Teufel anspucken" übersetzt werden könnte.
Der Spuyten Duyvil Creek war eine Art Flußarm oder breiter Bach, der den Hudson River ganz oben im Norden von Manhattan mit den Harlem River Ship Canal verband. Der Harlem River in New York City trennt die Insel Manhattan von der Bronx und damit vom Rest des Festlands. Die Umgebung namens Spuyten Duyvil liegt nördlich des Gewässers.
(Karte an die Perspektive der Zeichnung zuvor angepasst
und dazu um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Der SDC befindet sich ungefähr in der Mitte links.)
Der Spuyten Duyvil Creek floß ursprünglich nördlich des Marble Hill (Marmorhügel) entlang, der deshalb zu Manhattan gehörte. Als 1895 südlich davon der Harlem River Ship Canal gebaut wurde, machte dieses den Marble Hill zu einer Insel. Später dann im Jahr 1914, als man das ursprüngliche Bachbett auffüllte, wurde Marble Hill geologisch ein Teil der Bronx, politisch blieb es aber dem Stadtteil Manhattan zugehörig.
Eine weitere Regulierung in den 1930ern hatte den gegenteiligen Effekt zur Folge. Dieses Mal wurde ein Teil der Bronx abgespalten und in Manhattan angehängt. Der Name "Spuyten Duyvil" beschreibt die starken und wilden Strömungen, die man an dem Ort fand.
Das wilde Wasser sorgte seit der Ankunft der Niederländer für zahlreiche Legenden, die sich insbesondere mit den Ursachen für das Wildwasser befassten. Gab es ein Lebewesen, das verborgen von Gischt und Strudeln unterhalb der Wasserlinie lebte und verantwortlich für seine Gefährlichkeit war?
mehr:
http://en.wikipedia.org/wiki/Spuyten_Duyvil_Creek
http://www.washington-heights.us/history/archives/000471.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Van_Corlaer
Dem Niederländer Anthony van Corlaer wurden die wilden Wasser am Spuyten Duyvil Creek im 17. Jahrhundert zum Verhängnis. Der Legende nach war er ein Trompeter in der niederländischen Garnison in Neu Amsterdam. Peter Stuyvesant soll von einem englischen Expeditionscorps erfahren haben, das sich auf dem Weg befand, um die Kolonie zu übernehmen. Da befahl Stuyvesant van Corlaer, die Siedlungsdörfer entlang des Hudson Rivers aufzusuchen und mit seiner Trompete zum Militärdienst zu rufen. Es war ein stürmischer Abend, als van Corlaer das oberste Ende der Insel Manhattan erreichte, und kein Fährmann war auffindbar. Van Corlaer entschied sich wohl oder übel, den Fluss "trotz des Teufels" (in spite of the devil; "in spuyt den duyvil" schwimmend zu überwinden Allerdings ertrank er dabei. Seit dem heißt die Stelle zwischen Manhattan und der Bronx "Spuyten Duyvil". Andere Versionen erzählen, dass er im tosenden Wasser dem Teufel persönlich begegnet sei.
4. In Limbo
Nachdem die vorausgegangene Geschichte weit zurück in der Anfangszeit von New York spielte, kehren wir nun in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Ein Folksänger aus dem Village namens Phil Ochs (*1940) ließ zunächst Anfang der 1960er eine zweite große Karriere neben Bob Dylan erwarten. In den 70ern blieb dann jedoch der Erfolg aus, es folgten Schreibblockade, Alkoholismus, Depressionen und schließlich im April 1976 der Selbstmord des Künstlers.
Allerdings scheint seine Seele noch keine Ruhe gefunden zu haben, denn es heißt, dass sein Geist in einem ehemaligen Restaurant in SoHo spuken würde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Phil_Ochs
Leider ist es mir nicht gelungen, mehr über diese interessante Behauptung herauszufinden. Quelle der Behauptung waren die Bowery Boys, ebenso wie für die hier und im vorausgegangenen Kapitel präsentierten 4 Spukgeschichten aus New York City:
http://theboweryboys.blogspot.com/2009/10/haunted-tales-of-new-york-urban.html
Mittwoch, Mai 05, 2010
Haunted Tales of New York
Kapitel 246
1. The Merchant's House
mehr:
http://www.merchantshouse.com/
http://www.examiner.com/x-907-NY-City-Life-Examiner~y2009m10d27-Ghosts
2. The Party never ends
mehr:
http://en.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Walker
http://en.wikipedia.org/wiki/Howdy_Doody
http://en.wikipedia.org/wiki/Betty_Compton
Gay Street Phantom und Spelunkengespenster? Darüber wollte ich natürlich noch mehr wissen und bin beim Gothamist fündig geworden:
Was es aber mit dem Gay Street Phantom nun genau auf sich hat, war nicht zu ermitteln. Es gibt ein Kapitel über das Phantom in einem englischsprachigen Buch, von dem aber nur die ersten Seiten bei Google Books greifbar sind, die Seite über das Phantom liegt weit dahinter.
Heute möchte ich mal eine Serie der Bowery Boys aufgreifen, in der sich Geschichte und Gegenwart, Erfundenes und Wahres auf interessante Weise miteinander vermischen.
1. The Merchant's House
Auf diesem Photo aus dem Jahr 1936 sehen wir ein für New Yorker Verhältnisse sehr altes Haus an der Adresse 29 East 4th Street in der Nähe des Washington Square. Erbaut wurde es 1832 und war über 100 Jahre lang von den Angehörigen einer New Yorker Kaufmannsfamilie bewohnt. 1835 zogen Eliza und Seabury Treadwell dort ein. 1840 wurde die gemeinsame Tochter Gertrude Treadwell im Haus geboren, die 93 Jahre lang in seinen Mauern lebte und schließlich auch dort verstarb.
Man erzählt, dass der Geist von Gertrude das Haus bis heute nicht verlassen hat und immer noch einsam durch die Räume schlurft. Deshalb ist das Merchant's House sicherlich eines der bekanntesten Spukhäuser in New York. Aber auch ohne Geistererscheinung muss das Gebäude sehenswert sein, weil in ihm regelrecht die Zeit stillsteht und die Welt seiner Bewohner aus dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist, repräsentiert durch viele Originalgegenstände und -möbel.
mehr:
http://www.merchantshouse.com/
http://www.examiner.com/x-907-NY-City-Life-Examiner~y2009m10d27-Ghosts
2. The Party never ends
Das Haus mit der Hausnummer 12 an der Gay Street, wo sich einst ein Pferdestall befand, gehörte dem New Yorker Bürgermeister Jimmy Walker (1881-1946), der dort seine Geliebte und spätere Ehefrau Betty Compton (1904-1944) wohnen ließ.
Später zog Frank Parris ein und schuf dort die Puppe Howdy Doody, der Mittelpunkt eines frühen amerikanisches Kinderfernseh-programms der Nachkriegsjahre.
Allerdings befand sich im Keller des Gebäudes ehemals eine Spelunke, in der es hoch hergegangen sein muss, denn hier gibt es gleich eine ganze Verammlung von Geistern: verstorbene Backfische und tote Betrunkene aus der Vergangenheit sollen bis heute in der ruhigen kleinen Straße rumoren. Die bekannteste Spukgestalt aus der längst verschwundenen Kellerkneipe ist das manteltragende "Gay Street Phantom".
mehr:
http://en.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Walker
http://en.wikipedia.org/wiki/Howdy_Doody
http://en.wikipedia.org/wiki/Betty_Compton
Gay Street Phantom und Spelunkengespenster? Darüber wollte ich natürlich noch mehr wissen und bin beim Gothamist fündig geworden:
"Gestern war ein pinkfarbenes Haus in Brooklyn zum Verkauf angeboten, das Schlagzeilen machte, und heute ist es ein verwunschenes Haus im West Village! Gerade passend zu Halloween berichtet die Daily News über die historische Gay Street-Immobilie an der Ecke vom Waverly Place ... gerüchteweise soll dort ein ruheloser Geist hausen, der nachts über die knarrenden Holzdielen läuft. Einige glauben, dass es sich bei dem Geist um den ehemaligen Bürgermeister Jimmy Walker handelt, dem das Haus einst gehörte.
Ein erwachsener Mann im Alter von 54 Jahren teilte der Zeitung mit: "Ich würde nicht dort hineingehen - es ist legendär dafür, dass dort Geister drin leben. Das 4,2 Millionen Dollar teure Haus hat eine Geschichte, die übervoll mit potentiellen Geistern ist. Es wurde 1827 gebaut, dann beherbergte es eine Spelunke, die sich "The Pirate's Den" nannte, später wohnte dort Walker's Geliebte und dann ein Puppenspieler, der in dem ehemaligen Kneipenkeller die gruselige Original-Howdy Doody-Puppe schuf. Zuletzt wohnte Dennis Flanagan, Redakteur bei Scientific American, zusammen mit seiner Frau dort - er verkaufte das Haus im Jahr 2007 und sagte, er hätte niemals etwas gesehen, niemals etwas gehört, niemals irgendetwas gerochen, außer Zwiebeln. Der Geruch von Zwiebeln scheint harmlos zu sein, aber auch der Puppenspieler Frank Parris roch in all den Jahren zuvor Zwiebeln zu ungeraden Stunden."
http://gothamist.com/2009/10/14/haunted_house_4_sale.phpWas es aber mit dem Gay Street Phantom nun genau auf sich hat, war nicht zu ermitteln. Es gibt ein Kapitel über das Phantom in einem englischsprachigen Buch, von dem aber nur die ersten Seiten bei Google Books greifbar sind, die Seite über das Phantom liegt weit dahinter.
Dienstag, Mai 04, 2010
Nellie Bly at the Women's Lunatic Asylum 1887
Kapitel 245
Dort angekomen, erfuhr Bly die extremen Bedingungen in einer damaligen Nervenklinik, aus erste Hand. Das Essen bestand aus Haferschleimsuppe, verdorbenem Rindfleisch, Brot, das wenig mehr war als getrockneter Teig und schmutzigem, untrinkbarem Wasser. Gefährliche Insassen wurden mit Seilen fixiert. Die übrigen Insassen verbrachten einen Großteil jedes Tags damit, auf harten Bänken mit wenig Schutz vor der Kälte zu sitzen.
Der vollständige Text von "Ten Days in a Madhouse"
http://digital.library.upenn.edu/women/bly/madhouse/madhouse.html
Ein weiterer Artikel über das Lunatic Asylum in einer Ausgabe des "Harpers Weekly Magazine", veröffentlicht im Jahr 1866:
http://www.nyc10044.com/timeln/asylum/lunatic.html
Weitere Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nellie_Bly
http://en.wikipedia.org/wiki/Nellie_Bly
http://www.nelliebly.org/
Dieses Kapitel erinnert an eine Frau, die in der Übergangszeit vom 19. in das 20. Jahrhundert unter anderem in NYC lebte und die einige Berührungspunkte mit den Schwerpunktthemen der letzten Zeit aufweist: Nellie Bly, bürgerlich: Elizabeth Jane Cochran (1865 - 1922).
Sie war zunächst in ihrer Heimat Pittsburgh als Journalistin tätig und fiel auch als aktive Frauenrechtlerin auf. 1887 wechselte Nellie, die ihren journalistischen Decknamen von dem damals populären Song "Nelly Bly" entliehen hatte, nach New York. Dort nahm sie im September 1887 einen Undercover-Auftrag von Joseph Pulitzers Zeitung "The New York World" an, bei dem sie die grauenhaften Zustände in einer Nervenklinik für Frauen auf Blackwell Island (heute Rooesevelt Island) durch Erleben am eigenen Leib auskundschaftete. Der nachfolgende Text ist der englischsprachigen Wikipedia entnommen:
"Nach einer Nacht, in der sie passende Gesichtsausdrücke vor dem Spiegel geübt hatte, bemühte Nellie sich erfolgreich um die Aufnahme in einer Pension für Arbeiter. Dort weigerte sie sich aber, ins Bett zu gehen und teilte den Leitern der Unterkunft mit, dass sie sich vor ihnen fürchte, weil sie geisteskrank aussehen würden. Schnell stellten man fest, dass Nellie wohl verückt war und am nächsten Morgen wurde sie der Polizei übergeben. Vor Gericht gab sie an, unter Gedächtnisverlust zu leiden. Der Richter vermutete, dass sie unter Drogeneinfluss stand.
Sie wurde von mehreren Ärzten untersucht, die sie alle als wahnsinnig einstuften. "Verrückt", sagte einer, "ich gehe von einem hoffnungslosen Fall aus. Sie muss an einen Ort gebracht werden, wo man sich um sie kümmert". Der Chefarzt in der Abteilung für Nervenkrankheiten am Bellevue Hospital diagnostizierte sie als "zweifellos wahnsinnig". Der Fall des hübschen verrückten Mädchens zog die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. "Wer ist dieses wahnsinnige Mädchen?" fragte die New York Sun. Die New York Times berichtete von einer mysteriösen Frau mit einem wilden, gehetzten Ausdruck in den Augen und von ihren verzweifelten Schreien "Ich kann mich nicht erinnern, ich kann mich nicht erinnern!". Es folgte die Überweisung in die Nervenklinik "Women's Lunatic Asylum" auf Blackwell's Island.
Dort angekomen, erfuhr Bly die extremen Bedingungen in einer damaligen Nervenklinik, aus erste Hand. Das Essen bestand aus Haferschleimsuppe, verdorbenem Rindfleisch, Brot, das wenig mehr war als getrockneter Teig und schmutzigem, untrinkbarem Wasser. Gefährliche Insassen wurden mit Seilen fixiert. Die übrigen Insassen verbrachten einen Großteil jedes Tags damit, auf harten Bänken mit wenig Schutz vor der Kälte zu sitzen.
Abfälle lagen überall in der Nähe der Eßstätten. Ratten bevölkerten das gesamte Hospital. Das Badewasser war eiskalt und es wurde eimerweise über die Köpfe der Patienten geschüttet. Der Ton der Pflegerinnen war anstößig und beleidigend, sie wiesen die Patientinnen an, still zu sein, ansonsten setzte es Schläge. Nach Gesprächen mit anderen Insassen kam Bly zu dem Ergebnis, dass einige von ihnen genauso gesund waren wie sie selbst.
Über ihre Erfahrungen schrieb sie folgendes: "Was, mit Ausnahme von Folter, könnte Wahnsinn schneller entstehen lassen als diese Behandlung? Hier ist eine Gruppe von Frauen, die eigentlich hierhin geschickt wurde, um geheilt zu werden. Ich würde jene Fachärzte, die mich jetzt für mein Handeln verurteilen, das ihre Fähigkeiten in Frage gestellt hat, gerne bitten, eine körperlich und geistig vollständig gesunde Frau zu nehmen, sie zum Schweigen zu zwingen, sie von sechs Uhr morgens bis 8 Uhr abends auf einer harten Bank sitzen zu lassen ohne die Erlaubnis, während dieser Stunden zu sprechen oder sich zu bewegen, ohne die Möglichkeit zu lesen, ohne Informationen aus der Außenwelt, ihr schlechtes Essen vorzusetzen und sie einer harten Behandlung auszusetzen und dann zu beobachten, wie lange es wohl dauert, bis sie wahnsinnig wird. Zwei Monate in diesen Umständen werden ausreichen, um sie zu einem geistigen und körperlichen Wrack zu machen." "Meine Zähne klapperten und meine Glieder waren...taub von der Kälte. Plötzlich bekam ich drei Eimer voll mit eiskaltem Wasser verpasst...einen in Augen, Nase und Mund".
Nach zehn Tagen wurde Bly aus dem Woman's Lunatic Asylum entlassen, nachdem die New York World Einfluss genommen hatte. Ihr Bericht, der später als Buch unter dem Titel "Ten Days in a Mad-House" veröffentlicht wurde, war eine Sensation und brachte ihr anhaltende Bekanntheit. Während die betoffenen Ärzte und das Pflegepersonal noch Schwierigekeiten hatten bei der Erklärung, wie so viele professionell im Pflegeberuf Tätige von der Journalistin getäuscht werden konnten, befasste sich bereits ein Untersuchungsausschuss mit der Angelegenheit, der Ermittlungen über die Zustände im Asylum anstellte und Bly einlud, zu helfen. Die Jury empfahl Änderungen, die sie vorgeschlagen hatte und das Budget im Bereich der psychiatrischen Einrichtungen wurden um 850.000 Dollar erhöht. Es wurde auch sichergestellt, dass die Untersuchungen durch die Fachärzte zukünftig genauer von Statten gingen, damit nur noch tatsächlich Geisteskranke in das Asylum überwiesen wurden. "
Der vollständige Text von "Ten Days in a Madhouse"
http://digital.library.upenn.edu/women/bly/madhouse/madhouse.html
Ein weiterer Artikel über das Lunatic Asylum in einer Ausgabe des "Harpers Weekly Magazine", veröffentlicht im Jahr 1866:
http://www.nyc10044.com/timeln/asylum/lunatic.html
Weitere Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nellie_Bly
http://en.wikipedia.org/wiki/Nellie_Bly
http://www.nelliebly.org/