Donnerstag, Oktober 26, 2006

Deleted scene aus "Warriors"

Kapitel 32

Gegen Ende der 70er-Jahre drehte der Regisseur Walter Hill den Film "The Warriors", der 1979 in die Kinos kam und wegen zahlreicher Gewaltszenen Aufmerksamkeit erregte. Inhaltlich geht es um die Auseinandersetzungen zwischen New Yorker Gangs.

Manche Szenen dieses Films spielen auch auf Coney Island. So zum Beispiel die dieses Mal als Video eingestellte "Deleted Scene" aus dem Film, die ursprünglich die Eröffnungsszene sein sollte. Sie bietet einen interessanten Blick auf ein so nicht mehr vorhandenes Coney Island vor ca. 30 Jahren. Bei der Achterbahn, die im Hintergrund zu sehen ist, handelt es sich nicht um die "Cyclone", sondern um die "Thunderbolt", die im Jahr 2000 demontiert wurde.

Leider ist das Video zwischenzeitlich nicht mehr verfügbar. Ersatzweise habe ich daher den Trailer zum Film eingestellt. (12/07/08)



Link:
http://www.evolver.at/site/review.php?id=11503

Das Ende der St. Nicholas-Kirche

Kapitel 31

Ziemlich unbekannt ist, dass am 11.09.2001 beim Einsturz der Twin Towers auch eine Kirche unter den herabstürzenden Gebäuden begraben wurde: die griechisch-orthodoxe Kirche "St. Nicholas", die in unmittelbarer Nähe der Türme an der Cedar Street stand.

Das kleine Kirchengebäude wurde etwa 1832 gebaut und war ursprünglich mal ein Wohnhaus, später dann eine Taverne, bis es schließlich von den Gründern der Kirchengemeinde erworben wurde. 22 Fuß Frontbreite, 20 Fuß und 11 Inches Breite auf der Rückseite, 56 Fuß Länge und 35 Fuß Höhe waren die Maße. Zuletzt war die Kirche auf drei Seiten von einem Parkplatz umgeben.

Griechische Immigranten richteten die St. Nicholas Kirche 1916 ein, nachdem sie das Gebäude für 25.000 Dollar erworben hatten. Sie war eine von zwei Gemeinden der Erzdiozese, die sich nach dem Alten Kalender orientierten, bis sie 1993 zum Gregorianischen Kalender wechselte. Einzigartig war die Kirche aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer Ikonen, einem Geschenk vom letzten Zar Russlands, Nikolaus II.

Die neue St. Nicholas-Kirche ist zugleich auch wieder das kleinste Gebäude, welches bei der Neugestaltung des Ground Zero - Geländes eingeplant wird.




Links:
http://www.saintnicholas.org/stnicholas-ny.htm
http://www.nyc-architecture.com/GON/GON002.htm
http://www.wirednewyork.com/churches/st_nicholas/

Dienstag, Oktober 24, 2006

Early Els in the 1870s

Kapitel 30

Hier haben wir zwei Fotos aus den 1870ern (aufgenommen zwischen 1873 und 1876), die eine frühe Version der Elevated Railways im Bereich Südmanhattan zeigen. Bei der abgebildeten Straße handelt es sich um die Greenwich Street, vom Battery Place aus gesehen. Der abgebildete Bereich liegt nur einen kurzen Fußweg südlich von dem Gelände, welches heute den Namen Ground Zero trägt. Man achte auf die Werbeschilder auf Foto 2 unten rechts, die in deutscher Sprache verfasst sind. Offenbar waren hier Emigranten aus Good Old Germany ansässig.

Die aktuelle Straßenansicht vom Battery Place aus die Greenwich Street hoch zeigt, dass von den alten Gebäuden, Bäumen und Hochbahnen 130 Jahre später nichts mehr erhalten geblieben ist.


Größere Kartenansicht

Link zur Quelle:
http://www.columbia.edu/~brennan/beach/chapter10.htmlGoogle-Maps:http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&z=17&ll=40.704904,-74.014024&spn=0.003416,0.007027

Montag, Oktober 23, 2006

WTC im August 2001

Kapitel 29

Gestern habe ich mir mal den Film "World Trade Center" von Oliver Stone angesehen. Passend hierzu ein bemerkenswertes Touristenvideo vom WTC, aufgenommen im August 2001. Für alle, die nicht mehr die Gelegenheit hatten, die grandiose Aussicht vom Observationdeck auf dem Südturm zu genießen und die gerne mal wissen möchten, wie es da oben eigentlich aussah.

Leider ist dieses Video zwischenzeitlich nicht mehr verfügbar. Ersatzweise habe ich zwei Videos aus dem YouTube-Fundus ergänzt, die ebenfalls Eindrücke vom Inneren des Gebäudes und vom Observation Deck ermöglichen.


"Top Of The World"
Zeigt den Gang zu den Fahrstühlen im WTC, Turm 2, die Fahrt hinauf zum 107. Stockwerk, das Betreten des Observation Decks aus den Fahrstühlen heraus an der Ausstellung von historischen New York Fotos vorbei hin zum Panorama.





"Standing on top of Twin Towers March 2000"
Liefert einen umfassenden Eindruck von dem Szenario am Fuß der Twin Towers und von den beiden Observation Decks.


Sonntag, Oktober 15, 2006

Hochbahnstation 33rd / Broadway

Kapitel 28

Bevor 1904 das Zeitalter der Untergrundbahnen in Manhattan begann, beherrschte ein anderes Massenverkehrsmittel die Stadt: die Hochbahn. Es war "The Age of Els" (els - elevated trains), die ab ca. 1860 die Pferdekutschen verdrängt hatten.

Photos aus dieser Zeit bieten für heutige Manhattanbesucher recht ungewöhnliche Einblicke in eine vergangene Periode, in der die Hochbahnen das Stadtbild beherrschten.

Für dieses Kapitel habe ich mir die Hochbahnstation an der Kreuzung 33rd Straße / Broadway in Manhattan herausgesucht, die sich nur ca. einen Block westlich vom Empire State Building befindet. Die Bilder von der Station wurden 1879 fotografiert, das Bild entlang der Gleise stammt aus dem Jahr 1895.


Heute sieht es dort so aus:


Größere Kartenansicht

Google-Maps: http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&t=h&z=15&ll=40.749013,-73.987255&spn=0.013655,0.02811

Link zum Quellenmaterial:
http://www.columbia.edu/~brennan/beach/chapter16.html

Dead Trousers on Coney Island

Kapitel 27 1993 veröffentlichten die Toten Hosen ihre LP "Kauf mich". Eine Single-Auskopplung von dieser Platte war das Stück "Wünsch Dir Was". Das Video zu diesem Stück drehten die Toten Hosen in New York auf Coney Island. Regie führte Hans Neleman, der zahlreiche Videos für die Toten Hosen abfilmte (Video wieder lauffähig, 11/07/08).

Der Unglückspier

Kapitel 26

Am Westside Highway, gegenüber von Little West 12th Street, liegt der White Star Pier Nr. 54. Er war Teil des Chelsea Pier - Komplexes. Die RMS Titanic sollte hier im April 1912 nach ihrer Überfahrt anlegen, aber stattdessen war es die Carpathia, die mit den Überlebenden des Untergangs anlegte.

Im Mai 1915 wiederum verließ die RMS Lusitania bei ihrer 101. Atlantiküberquerung diesen Pier, bevor sie am 07. Mai durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde.









(The Carpathia Returns with Titanic Survivors - I)


(The Carpathia Returns with Titanic Survivors - II)


(The Carpathia Returns with Titanic Survivors - III)

Ein Video über die Lusitania, leider nicht zum Einbetten:
http://www.youtube.com/watch?v=8s5hdSDOr8M

Die aktuelle Straßenansicht von Google-Maps von der Little West 12th Street aus:


Größere Kartenansicht


Links:
http://www.nyc-architecture.com/CHE/CHE-035.htm
http://www.newyorkcitywalk.com/html/images_WhiteStar.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Titanic
http://de.wikipedia.org/wiki/RMS_Lusitania

New York in den 1860ern

Kapitel 25

Mit Hilfe der nun folgenden Photographien können wir noch mal 20 Jahre weiter in die Vergangenheit zurückreisen als gestern und landen in den 1860er-Jahren, also im New York zur Zeit des Bürgerkriegs zwischen den Nord- und Südstaaten (Sezessionskrieg). Es ist auch die Zeit, in der ein großer Teil des Films "Gangs of New York" von Martin Scorsese spielt.

Auf Bild Nr. 1, das ungefähr 1865 von George Thorne aufgenommen wurde, sieht man Pferdeomnibusse, die vor dem South Ferry Terminal warten. Dieser Ort an der Südspitze Manhattans ist heute besser bekannt als Standort des Staten Island Ferry Terminals. Der Fährdienst mit dem Namen South Ferry dagegen war die südlichste Verbindung der alten Fährverbindungen nach Brooklyn und endete dort an der Atlantic Ave.

Mit dem Bau der Brooklyn Bridge wurde erst 1869 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 1883.

Omnibuslinien, die regelmäßige Dienste auf festgelegten Routen anboten, nahmen ihren Dienst in den 1820ern auf. Ab den 1830ern wurde New York auch "City of Omnibuses" genannt. 1846 gab es bereits zwölf Linien mit Omnibussen, auf denen 258 Fahrzeuge unterwegs waren.

Eine aktuelle Straßenansicht dieses Ortes bei Google-Maps:


Größere Kartenansicht

Bild Nr. 2 zeigt eine Momentaufnahme von E. Anthony, der die Park Row von der Centre Street aus hinabsah. Das Foto wurde ca. 1860 aufgenommen. Heute befindet sich an dieser Stelle die Ab- bzw. Auffahrt zur Brooklyn Bridge. Die Bäume auf der rechten Seite gehören zum City Hall-Park, in den Gebäuden auf der linken Seite sind die Stützpunkte einiger Tageszeitungen, darunter die New York Times (Gebäude Bildmitte oben links), die 1904 zum Longacre Square umzog und dem Platz seinen neuen Namen "Times Square" gab. Der Kirchtum oben rechts könnte zur Trinity Church gehören. Vielleicht handelt es sich aber auch um St. Paul's an der Vesey Street.

Hier eine aktuelle Straßenansicht bei Google-Maps:


Größere Kartenansicht

Bild Nr. 3 zeigt eine andere Momentaufnahme des Photographen E. Anthony, ebenfalls um 1860 aufgenommen. Hier sieht man den Broadway von der Duane Street in südlicher Richtung aufgenommen. Die Aufnahme entstand nur unweit des Standorts, an dem Bild Nr. 2 aufgenommen wurde. Die Turmspitze im Hintergrund gehört zu St. Paul's an der Vesey Street.

Das weiße Gebäude in der linken oberen Bildmitte ist Devlin’s clothing store, wo Alfred Beach neun Jahre später seine pneumatische Subway erbaute. Die Bäume links gehören wiederum zum City Hall Park. Dieser Abschnitt des Broadways war eine Shopping-Meile, was zum Teil ein Verdienst von A.T. Stewart's "Marble Palace" (Marmorpalast) war, der auf dem Bild aber nicht zu sehen ist. Der Verkehr zur Rush Hour war noch schlimmer als hier abgebildet. Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge sind Omnibusse. In der Gegenwart haben die gelben Taxis die Nische der Omnibusse eingenommen.

Und hier ist die Kreuzung Duane Street / Broadway in der Gegenwart:


Größere Kartenansicht

Links zum Quellmaterial:

http://www.columbia.edu/~brennan/beach/chapter1.html

Holland Tunnel Ventilator Shaft

Kapitel 24

Das letzte Kapitel für heute widme ich einem lebenswichtigen Gebäude in New York: Dem "Holland Tunnel Ventilator Shaft", also dem Standort des Lüftungssystems für den Holland Tunnel.

Mit dem Bau dieses Strassentunnels in den Zwanziger Jahren betrat man Neuland. So musste erstmals ein umfangreiches Lüftungssystem eingebaut werden, um zu verhindern, dass die Kraftfahrer in ihren Fahrzeugen von den eigenen Auspuffgasen erstickt bzw. vergiftet wurden. Die Lüftungsanlagen haben eine Gesamtleistung von 6000 PS und sind in zwei Türmen in der Nähe des Hudsonrivers untergebracht.

Eine aktueller Blick über die Straßenansicht von Google-Maps


Größere Kartenansicht

Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Holland_Tunnel

Google-Maps

http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&z=16&ll=40.725925,-74.011459&spn=0.00683,0.014055&t=k

http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&t=k&z=16&ll=40.728446,-74.028068&spn=0.00683,0.014055

An Alligator in New York

Kapitel 23

Ein Alligator in der Kanalisation einer Großstadt? Das klingt stark nach urbaner Legendenbildung. Dennoch soll im Jahr 1935 ein stattliches Exemplar in der 123rd Street in Manhattan aufgetaucht sein:

Die Gefahren der Erforschung von Abwasserkanälen

Eine moderne Sage erzählt von überschüssigten Baby-Alligatoren, die Toiletten hinuntergespült wurden, hinein in die Kanalisation der Stadt New York. Durch das Verspeisen fetter Ratten wurden sie größer und größer und begannen irgendwann die Kanalarbeiter anzugreifen. Gibt es eine Tatsachenbasis für solche wilden Geschichten?

Loren Coleman hat eine Liste mit 77 Fällen von ausgesetzten, ausgerissenen oder einfach nur deplazierten Alligatoren zusammengestellt, die einen Zeitraum von 1843 bis 1973 umfasst, einschließlich eines 5.5-Fuß großen Exemplars, welches 1892 erfroren in Wisconsin gefunden wurde.

Nur einer der 77 Fälle handelt von einem Exemplar aus dem Abwasserkanal, aber dieser passierte in New York City. Die New York Times vom 10. Februar 1935 berichtet von einem 125-Pfund-Alligator, fast 8 Fuß lang, der aus einem mit Schnee verstopften Abwasserkanal an der East 123rd Street gezogen wurde. Offensichtlich halb erfroren von der Kälte schnappte das Tier nur noch sehr halbherzig nach seinen Fängern. "Gebt es ihm!" ertönte der Schrei und der einzige bekannte Alligator aus einem Abwasserkanal wurde mit Schneeschaufeln erschlagen. Keiner konnte erklären, wie der Alligator in die New Yorker Kanalisation gelangt war und wie er dort überlebte.

(Coleman, Loren; "Alligators-in-the-Sewers: A Journalistic Origin," Journal of American Forlkore, 92:335, 1979.)

Hier nochmal dieselbe Geschichte in englischer Sprache und etwas ausführlicher aus einer anderen Quelle:

According to the Times, the alligator was discovered by three teenaged boys shoveling snow on East 123rd Street, near the Harlem River. It was sundown, and they had almost finished dumping the accumulated snow down a manhole into the sewer below.
Salvatore Condulucci, 16, noticed that the sewer was clogging up with slush and bent down to take a look. In the fading light he could barely see the icy mass. But it was moving, and a dark shape seemed to be trying to break through. Salvatore could hardly believe it. He sprang to his feet, yelling something about an alligator. Jimmy Mireno, 19, looked skeptical. He moved closer, peered down the dark hole, and had to admit that he, too, saw an alligator. Frank Lonzo, 18, was next. Soon there was a crowd of curious onlookers around the manhole, straining to get a glimpse of the strange reptile thrashing around in the slush.
The boys thought of pulling the creature out and sent someone down the street to the Lehigh Stove and Repair Shop for some rope. Then Salvatore Condulucci (who had learned such things watching western movies) devised a noose of clothesline and managed to rope the 'gator around the neck. Pulling hard, he hard the grating of skin and claws against the broken ice, but he couldn't get the animal out. Several people offered to help. They finally hoisted the alligator out of the sewer and up onto the street. It looked dazed, probably as much from the cold as from the clothesline ordeal.
One of the boys moved closer to loosen the line, and the alligator feebly opened its long, tooth-lined jaws. Clearly this was an alligator in a bad mood. The boys jumped out of the way, and the crowd seized snow shovels and started to bludgeon the animal. The alligator lashed its tail weakly a few times, but already half frozen, it died without much of a fight.

Hier noch ein Blick auf die Straßenansicht der East 123rd Street in Manhattan, dem Ort des Geschehens:


Größere Kartenansicht


Links:
http://www.science-frontiers.com/sf009/sf009p07.htm

http://en.wikipedia.org/wiki/Sewer_alligators

http://urbanlegends.about.com/od/alligators/a/sewer_gators.htm

Samstag, Oktober 14, 2006

C.D. Arnold Vintage Prints

Kapitel 22

In diesem Kapitel möchte ich erneut einige wunderschöne alte Photographien von Herrn C.D. Arnold vorstellen, die alle zwischen 1885 und 1890 entstanden sein dürften und die einen Eindruck vom alten Vor-Wolkenkratzer-New York wiedergeben. Photographien von Herrn Arnold waren bereits im Kapitel 8 (Hotel Elephant) und im Kapitel 9 (Brooklyn Bridge) zu sehen.

Bei dem auf dem ersten Foto abgebildeten Gebäude handelt es sich um eine der zwei alten Sägemühlen, die auf dem Gebiet des "Van Cortland Parks" standen. Der Standort war / ist vermutlich West 246th Street Bronx NY (siehe auch Ende des Kapitels).

Der Name des Gebietes leitet sich von Orloff Van Cortlandt her, einem Niederländer, der 1638 mit dem Schiff in New Amsterdam ankam und dort eine Dynastie begründete, die zeitweise bis zu 200 Quadratmeilen Land besaß. Das Land, auf dem zuvor Mohegan Indianer jagten und Pflanzen anbauten, wurde für eine kleine Summe von britischen Siedlern erworben. Die Van Cortlandts waren Händler, Kaufleute und Schiffbauer und sie heirateten sich in solche Familien wie die Schuylers, Phillips oder Livingstones ein, wodurch ihr Vermögen und ihr Einfluss sich vergrößerten.

Auf dem zweiten Bild, vermutlich aus dem Jahr 1888, sehen wir im Vordergrund links ein Schiff mit dem Namen "Paul Revere". Die Paul Revere wurde 1876 in der Smith&Townsend Werft in Boston gebaut. Registriert war das Schiff in New York, als Besitzer eingetragen DeGroot&Peck. Die meiste Zeit war sie als Handelsschiff in Ostindien, China und Japan tätig. Weiterhin machte sie drei Reisen von Atlantikhäfen aus nach San Francisco, zwei von New York aus, eine in 1888, als das Foto vermutlich aufgenommen wurde. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde die Paul Revere nach Peru verkauft und zu einem Lastkran umgebaut.

Das Schiff auf der rechten Seite mit dem eisernen Rumpf ist die "Manydown", gebaut 1884 in Southampton für E.Bates&Sons in Liverpool. 1904 wurde sie in "Cambrian Prinzess" umbenannt und im März 1918 durch ein deutsches U-Boot versenkt.



Bei der dritten Photographie handelt es sich um einen Blick von der Battery aus den Broadway entlang nach Norden. Die Aufnahme wurde vermutlich vom Standort 25 Broadway aus gemacht, dort wo heute das Cunard Building steht (siehe auch Ende des Kapitels). Das Gebäude rechts mit dem Mansardendach steht an der Stelle, an dem heute das Gebäude von Standard Oil steht.

Der Kirchturm in der Mitte der Aufnahme - und das ist das Bemerkenswerte - gehört zur Trinity Church. Dieses verdeutlicht das Alter der Aufnahme. Wer die heutige Umgebung der Trinity Church kennt, weiß um die räumliche Enge, in der sich die Kirche befindet.

Der Turm, der in einiger Entfernung den Broadway hoch zu erkennen ist, gehört zu dem alten Western Union Building.

Die vierte Aufnahme zeigt das Belvedere Castle im Central Park.


Die fünfte und letzte Photographie schließlich zeigt ebenfalls ein Motiv aus dem Central Park und zwar die sogenannte "Marble Bridge" (also Marmorbrücke). Der korrekte Name für die Brücke war allerdings "Marble Arch" (Marmorbogen) und sie stand an der 66th Street. Abgerissen wurde die Brücke 1938.



Link auf Originalseite:
http://hometown.aol.com/cdarnold01/arnold6index.html

Zur van Cortland-Mühle:
http://www.armorytrack.com/XC/VCP/index.htm

Heute sieht die Umgebung der Mühle so aus:

http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&z=15&ll=40.894927,-73.888507&spn=0.013625,0.02811&t=k

Und hier der Ort, von dem aus das Photo der Trinity Church aufgenommen wurde, heute:

http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&z=17&ll=40.705514,-74.013036&spn=0.003416,0.007027&t=h

Eleanor Put Your Boots On

Kapitel 21

In die Video-Abteilung habe ich heute mal was ganz anderes eingestellt. Ein Musikvideo der schottischen Gruppe "Franz Ferdinand" zum Stück "Eleanor Put Your Boots On". Klar, manch einer mag meckern, dass das doch Schotten sind und was die denn mit New York zu tun haben. Im Text und auch im Video sind zahlreiche Verweise auf die Stadt enthalten, insofern ist ein Bezug vorhanden. Außerdem gefallen mir Song und Video und irgendwie passt das auch ganz gut in den Kontext der Seite. Und ich bin ganz bestimmt kein eingefleischter Franz Ferdinand-Fan.
(Video ist wieder abspielbar, 06/07/08)

Pennsylvania Hotel

Kapitel 20

Dieses Mal ein Kapitel in eigener Sache. Bei den letzten beiden Besuchen in New York City war ich jeweils im Pennsylvania Hotel Ecke 33rd Street / 7th Ave untergebracht. Ein Grund, dieser Herberge auch mal ein kleines Kapitel zu widmen:

Stanfort White erschuf 1919 das damals weltweit größte Hotel, das Pennsylvania, und stattete es mit den ersten Hochhausfahrstühlen aus. Später, in der Big Band Ära, waren Größen wie Count Basie und Duke Ellington zu Gast. Glenn Miller, ebenfalls begeisterter Freund des Hauses, widmete 1938 seinen Hit Pennsylvania 6-5000 der Telefonnummer des Hotels (736-5000).

Direkt vor dem Hotel auf der anderen Straßenseite befindet sich der Eingang zum Madison Square Garden. Weniger Blocks hinter dem Hotel liegt das Empire State Building, das zu Fuß in ca. 5 Minuten erreicht werden kann. Neben dem Hotel ist ein Eingang zur New Yorker U-Bahn.

Auch heute noch gehört es zu den fünf größten Hotels in New York.

Links: http://www.hotelpenn.com/

http://maps.google.com/?ie=UTF8&om=1&z=17&ll=40.749752,-73.990238&spn=0.003414,0.007027&t=h (Google Maps)

(Leucht)Reklame am Broadway

Kapitel 19

Der Times Square ist bekannt für einen beispiellosen visuellen Overkill, mit dem unzählige, vielfach animierte Werbungen auf einen einstürzen.

Auch in der Vergangenheit waren Times Square und Broadway für ihre Werbungen berühmt.
Hier sind einige Beispiele:


Link:

http://www.signmuseum.com/exhibits/histories/May1931.html

Grace Budd

Kapitel 18

Nun zu einem ganz dunklen Kapitel aus der Geschichte von New York City, noch dunkler könnte es eigentlich nicht sein.

Grace Budd wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieg in New York geboren. Sie war schon während ihrer Kindheit - wenn man den Beschreibungen glauben schenken darf - ein sehr attraktiver, beeindruckender und beliebter Mensch. Leider fand ihr junges Leben ein abruptes Ende, als sie im Juni 1928 im Alter von 10 Jahren (manche Quellen sagen auch 12 Jahren) auf Albert Fish traf. Wer mit Albert Fish nicht vertraut ist, sollte vielleicht erst einmal die deutschsprachige Wikipedia-Seite aufsuchen und sich informieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Fish

Wer dann immer noch die näheren Umstände von Grace Budds Tod erfahren möchte, sollte zuvor gewarnt werden: Das ist absolut harte Kost und kein Vergnügen.

Ich bin auf diese Geschichte aufmerksam geworden durch die deutschsprachige Horrorfilm-Enzyklopädie von Frank Ramge mit dem Titel "Das Dokument des Grauens". Dort hat er ein Kapitel Herrn Albert Fish als treffendes Beispiel für realen Horror, der die Fiktion manchmal bei weitem übertrifft, gewidmet. Die Geschichte ist so abscheulich, dass man kaum glauben mag, dass sie sich wirklich ereignet hat.

Der nachfolgende Link führt zu der Seite, auf der das gesamte Buch (bisher 815 Seiten) heruntergeladen werden kann. Leider ist es nicht mehr möglich, Einzelkapitel anzusteuern und herunterzuladen wie früher: http://retro-park.de/

weitere Links zu Seiten in englischer und deutscher Sprache:

http://www.lawbuzz.com/movies/hannibal/the_hannibal_ch1.htm
http://www.prairieghosts.com/fish.html
http://www.horror-page.de/serialkiller/Killer/fish.htm

Nachschlag:
Ein englischsprachiger Fernsehbeitrag über Albert Fish und Grace Budd:


Spite House at Lexington Avenue

Kapitel 17

Ein "Spite house", also ein "Haus der Boshaftigkeit" oder "Haus aus Boshaftigkeit" oder "Haus wegen Boshaftigkeit" ist ein Haus, das gebaut wurde, um jemanden richtig schwer zu ärgern. Gewöhnlich handelt es sich bei dem Ziel der Attacke um einen Nachbarn. "Spite houses" werden z.B. gebaut, um dem Nachbarn den Lichteinfall in sein Haus zu nehmen oder zumindest einzuschränken oder dessen einfachen Zugang zu einer Straße zu blockieren.

New York hatte ein berühmtes "Spite house" an der Ecke 82nd Street und Lexington Avenue, welches dort von 1882 bis 1915 stand. KARTE

Es erstreckte sich über 104 Fuß entlang der Avenue, war 4 Stockwerke hoch, aber nur 5 Fuß breit! Ein Fuß entspricht 30,48 cm. Es handelte sich damals um eines der merkwürdigsten Häuser des Landes, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Das Haus wurde nur errichtet, um eine persönliche Mißgunst zu befriedigen und der Besitzer hatte fünfzehn Jahre lang Spaß an den Beeinträchtigungen, die es dem Mann verursachte, den er damit ärgern wollte.

Im Jahr 1882 planten zwei Textilhändler namens Hyman Sarner und Patrick McQuade , die verschiedene Grundstücke an der East 82nd Street besaßen, ein Apartmenthaus auf ihrem Besitz zu bauen, der fast sich bis zur Lexington Avenue hin erstreckte, bis auf ein wenige Fuß breites Stück. Dieses Stück Land an der Lexington Avenue war ein sehr langer und sehr schmaler Streifen, absolut wertlos für die Errichtung von Gebäuden, so dachten sie, es sei denn, man kombinierte es mit angrenzendem Land. Sarner ermittelte, dass ein Joseph Richardson der Besitzer des schmalen Streifens entlang der Avenue war. Er bot Richardson $1,000 für das Land, aber Richardson widersprach und sagte, er würde den Wert sehr viel höher einschätzen. Er verlangte $5,000. Sarner wiederum weigerte sich, diesen Preis zu bezahlen. Da beschimpfte Richardson seinen Besucher und setzte ihn vor die Tür.

Joseph Richardson war 1833 aus England eingewandert und hatte eine erfolgreiche Kariere im Bauwesen und als Erfinder hinter sich, die ihm zu Wohlstand verholfen hatte. Er führte Projekte für die Vanderbilt und die Gould Familie aus und war verantwortlich für die Konstruktion des Erweiterungsbaus des originalen Grand Central Depots (später Grand Central Terminal). Allerdings war er mit einer Reihe von Macken gesegnet, darunter ein erheblicher Geiz. So wird erzählt, dass er jahrelang sein Mittagessen in einer Papiertüte zur Arbeit trug, die er jeweils so lange benutzte, bis sie zerfiel. Richardson selbst erzählte, dass es ihm dem Beispiel des Multimillionärs Hetty Green folgend einmal gelungen sei, seinen Arzt davon zu überzeugen, die Rechnung zu halbieren.

Sarner und McQuade fuhren nach dem gescheiterten Kaufversuch mit ihren Planungen für das Apartmenthaus fort und vereinbarten mit dem Architekten, der die Pläne zeichnete, dass das Haus Fenster mit Blick auf die Lexington Avenue erhalten solle. Als das Haus fertiggestellte wurde, bemerkte Richardson die Fenster und hatte nunmehr einen Ansatzpunkt für seine kuriose Revenge. "Ich sollte mir ein paar kleine Häuser auf diesem schmalen Streifen Land errichten", sagte er zu seiner Tochter, "die das Licht aus Sarners Fenstern nehmen, welche auf mein Land schauen und er wird sich wünschen, er hätte mir die $5,000 doch gezahlt." Die Tochter namens Della protestierte und ebenso seine Ehefrau und sie warfen ein, dass ein Haus mit fünf Fuß Breite doch wohl unbewohnbar sein würde. Der alte Mann blieb jedoch stur. "Ich werde nicht nur diese Häuser bauen, ich werde auch noch in einem leben und ich werde die anderen Wohnungen ebenfalls vermieten."

Nach weniger als einem Jahr (Mai bis November 1882) war das Haus gebaut. Es blockierte effektiv das Licht für alle Fenster auf Sarners Grundstück und der alte Herr Richardson war glücklich. Das Richardson "Spite house" bestand strenggenommen aus zwei einzelnen Häusern, war 4 Stockwerke hoch und unterteilt in 8 Wohnungen, zwei auf jeder Etage. Jede Wohnung wiederum bestand aus drei Räumen und einem Bad, hintereinander entlang der Lexington Avenue. Nur die kleinsten Möbel konnten in den Räumen aufgestellt werden. Durch Ausnutzung einer Sonderregelung der Stadt New York konnte er zumindest die Breite der Hauptwohnräume auf 7 Fuß erweitern, indem er diese Passagen über das Grundstück hinausragen ließ.

Die Treppenhäuser waren so eng, dass nur jeweils eine Person die Treppe benutzen konnte. Wenn ein Mieter von einem Stockwerk zum anderen auf- oder absteigen wollte, so musste er sich vorher vergewissern, dass kein anderer das Treppenhaus gerade benutzte. Die Räume innerhalb des Hauses waren so eng, dass eine Person eine andere nur passieren konnte, indem sie in eine Ecke auswich und dort wartete, bis die andere vorbei war. Der größte Küchentisch in den Wohnungen war 18 inch (1 inch = 2.54 cm) breit. Die Stühle waren dementsprechen auch kleiner. Die Küchenherde waren die kleinsten, die bis dahin gebaut wurden.

Richardson und seine Frau Emma, die zweite Frau des alten Mannes, zogen in eine Wohnung im Erdgeschoß ein. Miss Della, die Tochter aus der ersten Ehe, weigerte sich, im "Spite House" zu wohnen, wenn sie auch sonst dem Beispiel ihres Vaters häufig folgte. Stattdessen zog sie es vor, in einer Wohnung an der East Houston Street einzuziehen in einem Haus mit dem Namen "The Prison House". Selbst nicht mehr die Jüngste, lebte sie für viele Jahre an diesem Ort. Von Nachbarn wurde sie nur früh am Morgen gesehen, wenn sie das Haus verliess, um Einkäufe zu tätigen, danach kehrte sie in "ihr Gefängnis" zurück, wo sich sich weigerte, Besucher zu empfangen. Sie war ähnlich wohlhabend wie ihr Vater, auch sie besaß zahlreiche Grundstücke in New York und sie hatte vermutlich auch seine Macken geerbt.

Joseph Richardson starb 1897 im Alter von 84 Jahren. Er hinterließ seinen Besitz - darunter auch das berühmte "Spite-House" - seiner Witwe und den zwei Kindern. Der Erbauer des "Spite House" wurde in einem Sarg begraben, den er bereits 32 Jahre früher gebaut und den er immer in einem Raum desjenigen Hauses aufbewahrt hatte, in dem er gerade wohnte.

Kurz nach dem Tod des alten Mannes begann "Miss Della" etwa um das Jahr 1900 einen monatelangen Rechtsstreit mit ihrer Stiefmutter, bei dem es darum ging, dass sie aus der Wohnung im "Spite House" ausziehen sollte. Über den Ausgang ist nichts bekannt. 1902 wurde das "Spite House" von den Erben an James V. Graham and Charles Reckling verkauft, später ging es in den Besitz von C.A. Stein über und 1909 wechselte es erneut den Besitzer.

Im August 1915 endete die Geschichte des seltsamen Gebäudes, als I3ing & Bing das Gebäude erwarben und zusammen mit weiteren Gebäuden kurzfristig abreißen ließen, um Platz für ein elfstöckiges Apartmenthaus zu schaffen.

Das "Spite House" war in der Vergangenheit bei den New Yorker Zeitungen sehr beliebt, die gerne interessante Geschichten über das verrückte Haus veröffentlichten und es war im Mittelpunkt zahlreicher Witze und Karrikaturen.

Deacon Terry von der Zeitung "The American", ein etwas beleibterer Zeitgenosse, wurde eines Tages in den 1890ern zur Lexington Avenue entsandt, um Herrn Richardson im "Spite House" zu interviewen. Man sagte ihm am Eingang, dass Richardson nicht in seinem Apartment im Erdgeschoß seie, sondern sich auf dem Dach befinde, um einen dort tätigen Handwerker bei Reparaturarbeiten zu beaufsichtigen. Terry begab sich daraufhin ins Treppenhaus, blieb aber nach kurzer Zeit stecken und mußte feststellen, dass er sich umsomehr einklemmte, je mehr er darum kämpfte, sich zu befreien. Ein Mieter aus dem Erdgeschoß versuchte zu helfen, indem er von unten drückte und ein anderer Mieter von oben, der auf die Straße hinab wollte, drückte in die entgegengesetzte Richtung. Es war ein heißer Sommertag und der korpulente, heftig schwitzende Reporter wurde zwischen den beiden Mietern mächtig in die Mangel genommen, bis er schließlich den rettenden Einfall bekam, seine Bekleidung abzulegen. Die Vollendung erwies sich zwar als enorm schwierig, aber nicht als unmöglich. Nach 10 Minuten harter Arbeit hatte er sich schließlich von seinen Sachen befreit. Er zwang den oben wohnenden Mieter vor sich her die Treppen hinauf bis zum Dach und führte dort das Interview mit Herrn Richardson in seiner Unterwäsche durch. Das war sicherlich ein skuriller Anblick, ein beleibter schwitzender Mann nur in Shorts auf dem Dach eines gerade mal 5 Fuß breiten Hauses. Als er später von diesem Abenteuer erzählte, sagte er, er habe während seines Kampfes auf / mit der Treppe gedacht, dass er durch konstantes Schwitzen soviel Gewicht verlieren könnte, dass es ihm gelinge, sich irgendwann wieder selbst aus seiner Falle zu befreien.

Grundlage für diesen Text war ein Zeitungsartikel von A.G. Van der Weyde aus dem Jahr 1929. Den Originaltext in englischer Sprache und weitere Texte zum selben Thema, in denen manche Details vom vorliegenden Text abweichen, findet man hier:

http://www.nyc-architecture.com/GON/GON005.htm

Weitere Bilder vom "Spite House" mit Ausnahme des oben abgebildeten, welches wohl aus dem Zeitungsartikel stammt, waren leider nicht verfügbar.

Mehr Bilder sind nun verfügbar, ich habe am 21/07/08 "nachgebessert".

Über die Straßenansicht von Google-Maps hier ein Blick die Lexington Avenue hinunter auf die Kreuzung Lexington Ave / 82nd Street, also den Ort, wo bis vor über 90 Jahren das Spite House gestanden hat. Da ich aber nicht weiss, welche von den 4 Ecken das gewesen ist, habe ich darauf verzichtet, einen konkreteren Blickwinkel zu wählen.


Größere Kartenansicht

Links:

http://www.nyc-architecture.com/GON/GON005.htm

http://blog.plover.com/tech/spite-house.html

http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9904E7DC163FF935A25751C1A9679C8B63&sec=&pagewanted=1

http://www.profsurv.com/archive.php?issue=71&article=994